Augsburger Allgemeine (Land West)
Aus der Bahn geworfen
Bezirksliga Nord Nach 1:2-Niederlage gegen Hollenbach sind die Chancen auf die Relegation gesunken. Warum der TSV Gersthofen das Comeback der Abenstein-Arena verpatzt hat
Gersthofen Noch bevor gestern Abend das erste Heimspiel des TSV Gersthofen im Jahr 2017 angepfiffen wurde, änderte sich der Namen der Spielstätte. Nach drei Jahren Pause lautet er nun wieder AbensteinArena. Das Comeback allerdings ist missglückt. Die Gersthofer Kicker unterlagen dem TSV Hollenbach mit 1:2 und haben durch im Rennen um den Relegationsplatz in der Fußball-Bezirksliga Nord an Boden verloren.
„Bei einem Aufstieg würden sich die Zuwendungen der Firma Abenstein sogar um 25 Prozent erhöhen“, verriet TSV-Präsident Hinrich Habenicht. Nicht jedoch die Höhe. Darüber wurde Stillschweigen vereinbart. Habenicht dankte der Firma Selgros, die den TSV in schweren Zeiten der Steuerfahndung und Finanzknappheit unterstützt hatte. Für Juniorchef Jonas Abenstein ist das Engagement eine Identifikation mit der Stadt: „Wir sind ein Teil von Gersthofen.“Durch dieses Sponsoring können die TSV-Kicker nun beruhigt den nächsten drei Jahren entgegenblicken. Am eingeschlagenen Weg mit jungen, eigenen Spielern, die eine Verbindung zu Gersthofen haben, soll sich aber nichts ändern.
Auch, wenn es dann wieder einmal Rückschläge wie gestern Abend geben sollte, als für den TSV Gersthofen nur die Kulisse stimmte. Knapp 300 Zuschauer, davon fast die Hälfte aus Hollenbach, wollten die Flutlichtpartie sehen. Und die Gäste versteckten sich nicht. Eine robuste Fünfer-Abwehrkette legte die Gersthofer Angriffsbemühungen lahm, nach vorne schaltete der Aufsteiger blitzschnell schnell um. In der elften Minute ging’s für den TSV Gersthofen zu schnell. Ricardo Anzano veredelte ein herrliches Zuspiel von Kevin Hauke zum 0:1.
Der Gersthofer Ausgleich diskutabel. Hauke und Enis Ciritci rasselten im Strafraum zusammen, Schiedsrichter Patrick Huber deutete sofort auf den Punkt, was lautstarke Proteste der Gäste hervorrief. Nicolas Korselt war’s egal - er verwandelte zum 1:1 (35.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte der TSV Pech. Ein herrliches 25-MeterGeschoss von Okan Yavuz krachte an den Pfosten.
Nach dem Wechsel ließen die Hollenbacher Gegner und Schiedsrichter fast zehn Minuten warten. Der Gersthofen Abwehr war wohl kalt geworden. Nur 60 Sekunden nach Wiederanpfiff hoppelte ein Freistoß von Angelo Jakob durch Freund und Feind hindurch ins Netz. Es war der zweite Torschuss des Aufsteigers überhaupt.
Gersthofen erhöhte nun die Schlagzahl, doch ein Schuss von Christoph Wagemann touchierte den Außenpfosten, ein Freistoß von Okan Yavuz landete am Außennetz, die Freistöße von Marco Baur in der Mauer der Hollenbacher, die nun ständig mit Krämpfen am Boden lagen. Bei einem Konter von Hauke musste sich TSV-Schlussmann Robert Senft ganz lang machen (82.). Es war der dritte Torschuss der sehr effektiven und kampfstarken Gäste.
TSV Gersthofen: Senft – Durner, Ciritci (63. Baur), Wagemann, Huckle (84. Leicht) –Yavuz – Schnurrer, Kratzer, Korenik – Cvetic (55. Lippe), Korselt.
TSV Hollenbach: Varga – Witzenberger, Aechter, Adrianowytsch, Trautmann (86. S. Demmelmair), Stark – Jakob, Nefzger (70. G. Demmelmair) – Anzano (70. Knauer), Hauke, Schmid.
Tore: 0:1 Anzano (11.), 1:1 Korselt (Foul elfmeter/35.), 1:2 Jakob (46.). – Schieds richter: Patrick Huber (Ziertheim). – Zu schauer: 258.