Augsburger Allgemeine (Land West)

Aus der Bahn geworfen

Bezirkslig­a Nord Nach 1:2-Niederlage gegen Hollenbach sind die Chancen auf die Relegation gesunken. Warum der TSV Gersthofen das Comeback der Abenstein-Arena verpatzt hat

- VON OLIVER REISER

Gersthofen Noch bevor gestern Abend das erste Heimspiel des TSV Gersthofen im Jahr 2017 angepfiffe­n wurde, änderte sich der Namen der Spielstätt­e. Nach drei Jahren Pause lautet er nun wieder AbensteinA­rena. Das Comeback allerdings ist missglückt. Die Gersthofer Kicker unterlagen dem TSV Hollenbach mit 1:2 und haben durch im Rennen um den Relegation­splatz in der Fußball-Bezirkslig­a Nord an Boden verloren.

„Bei einem Aufstieg würden sich die Zuwendunge­n der Firma Abenstein sogar um 25 Prozent erhöhen“, verriet TSV-Präsident Hinrich Habenicht. Nicht jedoch die Höhe. Darüber wurde Stillschwe­igen vereinbart. Habenicht dankte der Firma Selgros, die den TSV in schweren Zeiten der Steuerfahn­dung und Finanzknap­pheit unterstütz­t hatte. Für Juniorchef Jonas Abenstein ist das Engagement eine Identifika­tion mit der Stadt: „Wir sind ein Teil von Gersthofen.“Durch dieses Sponsoring können die TSV-Kicker nun beruhigt den nächsten drei Jahren entgegenbl­icken. Am eingeschla­genen Weg mit jungen, eigenen Spielern, die eine Verbindung zu Gersthofen haben, soll sich aber nichts ändern.

Auch, wenn es dann wieder einmal Rückschläg­e wie gestern Abend geben sollte, als für den TSV Gersthofen nur die Kulisse stimmte. Knapp 300 Zuschauer, davon fast die Hälfte aus Hollenbach, wollten die Flutlichtp­artie sehen. Und die Gäste versteckte­n sich nicht. Eine robuste Fünfer-Abwehrkett­e legte die Gersthofer Angriffsbe­mühungen lahm, nach vorne schaltete der Aufsteiger blitzschne­ll schnell um. In der elften Minute ging’s für den TSV Gersthofen zu schnell. Ricardo Anzano veredelte ein herrliches Zuspiel von Kevin Hauke zum 0:1.

Der Gersthofer Ausgleich diskutabel. Hauke und Enis Ciritci rasselten im Strafraum zusammen, Schiedsric­hter Patrick Huber deutete sofort auf den Punkt, was lautstarke Proteste der Gäste hervorrief. Nicolas Korselt war’s egal - er verwandelt­e zum 1:1 (35.). Unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f hatte der TSV Pech. Ein herrliches 25-MeterGesch­oss von Okan Yavuz krachte an den Pfosten.

Nach dem Wechsel ließen die Hollenbach­er Gegner und Schiedsric­hter fast zehn Minuten warten. Der Gersthofen Abwehr war wohl kalt geworden. Nur 60 Sekunden nach Wiederanpf­iff hoppelte ein Freistoß von Angelo Jakob durch Freund und Feind hindurch ins Netz. Es war der zweite Torschuss des Aufsteiger­s überhaupt.

Gersthofen erhöhte nun die Schlagzahl, doch ein Schuss von Christoph Wagemann touchierte den Außenpfost­en, ein Freistoß von Okan Yavuz landete am Außennetz, die Freistöße von Marco Baur in der Mauer der Hollenbach­er, die nun ständig mit Krämpfen am Boden lagen. Bei einem Konter von Hauke musste sich TSV-Schlussman­n Robert Senft ganz lang machen (82.). Es war der dritte Torschuss der sehr effektiven und kampfstark­en Gäste.

TSV Gersthofen: Senft – Durner, Ciritci (63. Baur), Wagemann, Huckle (84. Leicht) –Yavuz – Schnurrer, Kratzer, Korenik – Cvetic (55. Lippe), Korselt.

TSV Hollenbach: Varga – Witzenberg­er, Aechter, Adrianowyt­sch, Trautmann (86. S. Demmelmair), Stark – Jakob, Nefzger (70. G. Demmelmair) – Anzano (70. Knauer), Hauke, Schmid.

Tore: 0:1 Anzano (11.), 1:1 Korselt (Foul elfmeter/35.), 1:2 Jakob (46.). – Schieds richter: Patrick Huber (Ziertheim). – Zu schauer: 258.

 ?? Fotos: Marcus Merk ?? Im ersten Heimspiel des Jahres 2017 wurden Nicolas Korselt und der TSV Gersthofen gestern Abend vom TSV Hollenbach aus der Bahn geworfen. Hier räumt Dominik Stark den Gersthofen Angreifer ab.
Fotos: Marcus Merk Im ersten Heimspiel des Jahres 2017 wurden Nicolas Korselt und der TSV Gersthofen gestern Abend vom TSV Hollenbach aus der Bahn geworfen. Hier räumt Dominik Stark den Gersthofen Angreifer ab.
 ??  ?? Rechtzeiti­g vor dem ersten Heimspiel des TSV Gersthofen wurde aus der Selgros wieder die Abenstein Arena. Darüber freuen sich (von links) Präsident Hinrich Habe nicht, Jonas und Felicitas Abenstein sowie Dritter Bürgermeis­ter Reinhold Dempf.
Rechtzeiti­g vor dem ersten Heimspiel des TSV Gersthofen wurde aus der Selgros wieder die Abenstein Arena. Darüber freuen sich (von links) Präsident Hinrich Habe nicht, Jonas und Felicitas Abenstein sowie Dritter Bürgermeis­ter Reinhold Dempf.

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