Augsburger Allgemeine (Land West)
Fachklinik Ichenhausen wird größer
Projekt Erweiterungsbau für fast 90 Patienten mit neurologischen Erkrankungen
Ichenhausen Die Ichenhauser Fachklinik darf wachsen: Das Landratsamt hat die Genehmigung für eine Erweiterung der Rehabilitationsund Akutklinik erteilt. Theoretisch könnte kommende Woche der erste Bagger anrollen. Aber: „Wir müssen manche Dinge noch abwarten“, sagte am Freitagnachmittag Klinikmanager Etzel Walle, der von einer „guten Nachricht“sprach. Frühestens im Mai soll mit dem Erweiterungsbau begonnen werden. Ziel ist, dass das zweieinhalbgeschossige Gebäude im August 2018 bezugsfertig ist. 88 Betten entstehen so neu – und das in 26 Doppelzimmern, 32 Einzelzimmern und einem Überwachungsraum, der einem intensivmedizinischen Bereich ähnelt, mit vier Plätzen. Die Bettenzahl kann zu den 320 vorhandenen aber nicht einfach dazugerechnet werden. In der bestehenden Klinik werden aus vielen Doppelzimmern Räume, in denen sich künftig nur noch ein Patient aufhalten wird. „Am Ende haben wir 340 bis 350 Betten“, sagt Walle, der die noch nicht präzise feststehenden Investitionskosten mit einem „hohen einstelligen Millionenbetrag“benennt. Walle ist Mitglied der Geschäftsleitung in der Enzensberg-Gruppe, zu der auch die Fachklinik Ichenhausen gehört. Er vertritt derzeit auch den erkrankten Kaufmännischen Direktor in Ichenhausen, Stefan Krotschek.
Die Erweiterungspläne im Nordosten des bestehenden Gebäudes sind insbesondere bei Anliegern auf Widerstand gestoßen. Sie fürchten weitere Einschränkungen (zum Beispiel Schattenwurf durch den Anbau), eine Wertminderung der eigenen Häuser und sehen mehr Lärm und Verkehr auf sich zukommen. Auch in einem Gespräch mit den Anwohnern ist es der Klinikleitung nicht gelungen, die grundsätzlichen Vorbehalte von rund 30 Nachbarn zu zerstreuen. Betroffen fühlen sich vor allem Bewohner nordöstlich der Klinik, etwa in der Brandfeldstraße und der Christoph-von-SchmidStraße. Walle verspricht, der zusätzliche Verkehr werde auf ein Minimum reduziert. Anlieferungen sollen über die Zufahrt in die Tiefgarage erfolgen. Außerdem ist eine Parkraumbewirtschaftung vorgesehen. Dabei stehen Etzel Walle zufolge nicht wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Es geht um eine „geregelte Parksituation und eine effiziente Nutzung der Parkplätze“. Von der Stadt steht nach wie vor der Vorschlag im Raum, dass nur noch Anlieger im Nachbarschaftsbereich der Klinik parken dürfen.