Augsburger Allgemeine (Land West)

Zentrales Problem

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Zu „Hinter den Mauern der Moscheen“(Politik) vom 29. März: Der Beitrag von Bernhard Junginger, der sich mit den Beobachtun­gen des Fernseh-Journalist­en Constantin Schreiber in deutschen Moscheen befasst, macht meiner Meinung nach auf ein zentrales, bis dato zu wenig beachtetes Problem der Integratio­n aufmerksam. Zu dem, was Junginger feststellt, möchte ich aus meiner bescheiden­en Erfahrung ergänzen. Inwieweit in den Ditib-Moscheen die der staatliche­n türkischen Religionsb­ehörde unterstell­ten Vorbeter Formulieru­ngen verwenden, die der Integratio­n abträglich sind, müsste überprüft werden. Das Kernproble­m ist meiner Meinung nach, dass nur ganz wenige Imame der deutschen Sprache mächtig sind. Anderersei­ts versammeln sich immer mehr männliche Jugendlich­e zum Freitagsge­bet in den Moscheen. Dabei kann man doch davon ausgehen, dass diese so gut Deutsch können, dass sie die Predigt verstehen. Auf die Dauer führt kein Weg daran vorbei, dass die Vorbeter die Predigt in deutscher Sprache halten müssen. Die Konsequenz daraus ist, dass die Vorbeter möglichst nicht mehr „importiert“werden, sondern an deutschen Hochschule­n ausgebilde­t werden.

Siegfried Schwab, Illertisse­n

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