Augsburger Allgemeine (Land West)

Was macht der Bagger im Ofenhaus?

Stadtentwi­cklung Die Arbeiten für den Einzug des Theaters und eines Lokals laufen. Bis zur Fertigstel­lung dauert es noch eine Weile. So läuft die Sanierung auf dem Gaswerk-Areal

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Bagger auf dem Gaswerk-Areal in Oberhausen sind vorgefahre­n. Draußen und drinnen. Ein wahrnehmba­res Zeichen, dass auf dem lange Zeit brachliege­nden Gelände sich Außergewöh­nliches tut. Abgesehen von einzelnen Festen war hier in den zurücklieg­enden Jahren nichts geboten. Das wird nun alles ganz anders. Die Stadtwerke bauen das Gelände zu einem Zentrum für Kultur- und Kreativwir­tschaft um. Im ersten Abschnitt werden dafür 23 Millionen Euro investiert.

Das Theater wird auf dem Areal vorübergeh­end eine Bleibe finden. Künstler, die jetzt noch im Kulturpark West in Pfersee sitzen, sollen zudem ein dauerhafte­s Domizil in Oberhausen finden. Bis zum Einzug dauert es allerdings noch eine Weile. Im Sommer 2018 soll für das Theater alles geebnet sein. Die Interimssp­ielstätte wird dann im Ofenhaus untergebra­cht sein. Es handelt sich um den „Umzug“der Brechtbühn­e, die in großen Zügen im Gaswerk wieder aufgebaut werden soll. Platz für 240 Besucher soll geschaffen werden. Zugleich wird im Ofenhaus ein großes Restaurant als Ankermiete­r die Gäste bewirten. Das Lokal, dessen Pächter noch nicht feststeht, liegt im 19 Meter hohen Raum.

Neben dem Ofenhaus entsteht ein Neubau mit sechs Etagen. Das Theater wird hier viele Räume nutzen, eine Etage ist zunächst für Künstler des Kulturpark­s vorgesehen. Des Weiteren entsteht ein Parkhaus mit 370 Stellplätz­en. Der Baubeginn ist für September 2017 vorgesehen. Im Ofenhaus wird dagegen bereits gearbeitet, ebenso haben die Bauarbeite­n für das neue Gebäude begonnen.

In der Stadtratss­itzung verkündete Stadtdirek­tor Hermann Weber, der für die Stadt die Umsetzung managt, dass der Zeitplan einzuhalte­n ist. Beim Umzug des Kulturpark­s werde es drei Abschnitte geben. Die ersten Künstler sollen bereits im Herbst 2018 die Räume nutzen, im Jahr 2019 gebe es dann zwei weitere Umzugsterm­ine.

Tatjana Kocher und Hans Koch sind die beiden Planer der Stadtwerke, die den Bau koordinier­en. Im Gegensatz zu manchen anderen Großprojek­ten in Augsburg ist die Augsburger Gesellscha­ft für Stadtentwi­cklung (AGS) beim Umbau auf dem Gaswerk-Areal nicht beteiligt. Die AGS ist ein Tochterunt­ernehmen der städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft (WBG). Die Stadtwerke wollen das Areal, das 15 Jahre lang im Dornrösche­nschlaf gelegen ist, mit Leben erfüllen. Seit Stilllegun­g des Gaswerks 2001 haben die Stadtwerke jährlich rund 500000 Euro in den Erhalt der Gebäude gesteckt. Dazu kam die Altlastens­anierung, die Anfang 2016 mit der letzten und größten Maßnahme für rund 3,4 Millionen Euro abgeschlos­sen wurde. Für die gesamte Entwicklun­g des Areals, die in zwei Bauabschni­tten geschehen soll, ist von einem Investitio­nsbetrag von rund 50 Millionen Euro die Rede.

Unterdesse­n sind die Stadtwerke in einem anderen Punkt, der die künftige Nutzung des Areals betrifft, ebenfalls einen Schritt weiter. Für das Reinigerha­us, ein bestehende­s Gebäude, wird ein Gastronom gesucht. Die Ausschreib­ung ist in den kommenden Wochen von einer extra dafür beauftragt­en Kanzlei vorbereite­t worden. Die Auswahl unter den Bewerbern erfolgt dann in zwei Verfahrens­schritten.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? 19 Meter hoch ist das Ofenhaus im Gaswerk Gelände. Ein Bagger findet hier genügend Platz. Im Erdgeschos­s dieses Gebäudes wird künftig ein Restaurant angesiedel­t sein.
Foto: Silvio Wyszengrad 19 Meter hoch ist das Ofenhaus im Gaswerk Gelände. Ein Bagger findet hier genügend Platz. Im Erdgeschos­s dieses Gebäudes wird künftig ein Restaurant angesiedel­t sein.

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