Augsburger Allgemeine (Land West)
Ehrenamtskarte? Da geht mehr
Drei Seiten hat das Ehrenamt: Wer sich in einem Bereich engagiert, der ihm liegt und interessiert, der tut das zumeist gern und mit Herzblut und freut sich, eine für ihn sinnvolle Aufgabe zu haben. Pfarrgemeinderäte sind so ein Beispiel. Wer den Service von Ehrenamtlichen nutzen kann, freut sich ebenfalls über die funktionierende Infrastruktur. Die Nutzer von kleinen Gemeindebüchereien sind hier zu nennen.
Und dann gibt es da noch die öffentliche, die dritte Seite. Die kann sich freuen, wenn Ehrenamtliche eine gesellschaftliche oder soziale Aufgabe so ergänzen, dass die staatlichen Verpflichtungen nicht zu groß werden. In den vergangenen Jahren sind in diesem Bereich die Tafeln und die Flüchtlingshelferkreise entstanden. Ohne sie würde unser Zusammenleben auf vielen Ebenen gar nicht mehr so funktionieren, wie es das tut. Das gilt freilich auch für Feuerwehrler, Freiwillige im Rettungsdienst, Elternbeiräte, Übungsleiter im Sportverein und noch ganz viele andere.
Dass nun endlich auch im Landkreis Augsburg die bayerische Ehrenamtskarte kommen soll, kann da doch nur ein Anfang sein. Die Arbeit all dieser Freiwilligen muss mehr wert sein als öffentliche Anerkennung und freier Eintritt in bayerische Schlösser.