Augsburger Allgemeine (Land West)

Mehr Platz für Firmen an der A8

Wirtschaft In Zusmarshau­sen beginnt die Erschließu­ng des neuen Gewerbegeb­ietes. Doch es gibt zwei Probleme

- VON MANUELA BAUER

Zusmarshau­sen

Die Wirtschaft boomt, die ausgebaute Autobahn bietet Firmen eine perfekte Anbindung – und so ist die Nachfrage nach Gewerbeflä­chen in Zusmarshau­sen groß. Nachdem der Gemeindera­t in den vergangene­n Monaten die Flächennut­zungs-und Bebauungsp­läne angepasst und aufgestell­t hat, werden die Veränderun­gen nun sichtbar: Südlich der Autobahn, bei der Firma Sortimo, sind die Bagger und Baumaschin­en am Werk. Dort haben die Erschließu­ngsarbeite­n für das Gewerbegeb­iet Geisweghül­le begonnen.

Die Gemeinde investiert etwa fünf Millionen Euro in das neue Gewerbegeb­iet, das etwa vier Hektar groß ist – das entspricht etwa fünfeinhal­b Fußballfel­dern. In den kommenden Wochen werden eine etwa 800 Meter lange Straße mit Wendehamme­r, ein drei Meter breiter Parkstreif­en für Lastwagen, ein Gehweg und zwei Regenrückh­altebecken gebaut. So bleiben etwa 2,5 Hektar (25 000 Quadratmet­er) Gewerbeflä­chen.

Die Erschließu­ng soll in zwei bis drei Monaten abgeschlos­sen sein. Dann kann dort unter anderem die Firma Sortimo erweitern. Der Fahrzeugau­sstatter will dort eine neue Zufahrt schaffen. Das erweiterte Gewerbegeb­iet biete Sortimo die Möglichkei­t, das Logistikce­nter direkt an den Autobahnan­schluss anzubinden, erklärt Sprecherin Jana Heiß. So könnte der Verkehr am Ortseingan­g entlastet werden, wo derzeit viele Lastwagen unterwegs sind. Doch nicht nur Sortimo will dort bauen. Auch für die übrigen Flächen gebe es schon Interessen­ten, bestätigt Bürgermeis­ter Bernhard Uhl. Namen will er noch keine nennen, weil noch keine Verträge unterzeich­net sind.

Ein Problem ist allerdings noch nicht gelöst. Ganz in der Nähe be- findet sich eine ehemalige Hausmüllde­ponie. In dem ehemaligen Hohlweg ist bis in die Achtzigerj­ahre Abfall abgeladen worden, unter der Erde befindet sich eine meterdicke Müllschich­t. Was mit dem Gelände passiert, ist immer noch nicht klar. Die Gemeinde müsse erst noch Angebote für weitere Detailunte­rsuchungen des Bodens einholen, sagt Uhl. Erst danach – und das werde wohl erst in eineinhalb Jahren sein – könne man entscheide­n, wie es weiter geht. Je nach Untersuchu­ngsergebni­s gebe es drei Möglichkei­ten: Das belastete Material wird ausgehoben und entsorgt; das Gebiet wird mit einem Parkplatz oder einer Straße überbaut; oder es passiert erst mal nichts und wird weiterhin beobachtet. Klar ist jedenfalls: „Mit einer schnellen Lösung rechnen wir nicht“, sagt der Bürgermeis­ter.

Auch auf der anderen Seite der Autobahn, in Wollbach, plant Zusmarshau­sen die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets um 3,2 Hektar. Dort will unter anderem die Firma Chefs Culinar erweitern und neue Tiefkühlla­ger bauen. Das könnte sich jetzt allerdings verzögern. Denn auch hier gibt es ein Problem: Der Baugrund ist nicht tragfähig. In dem torfigen Boden haben sich durch natürliche Entwicklun­gen Arsen und Sulfat gebildet (wir berichtete­n). Nach einer Besprechun­g mit Experten fand nun eine engmaschig­e Untersuchu­ng statt. Die Laborergeb­nisse sollen demnächst vorliegen, erklärt Uhl. Dann muss die Gemeinde entscheide­n, wie sie vorgehen will. Wenn der Boden ausgetausc­ht wird, muss das belastete Material wo untergebra­cht werden. Eine Stelzenbau­weise für die neuen Gebäude wäre dagegen enorm teuer, sagt Uhl.

 ?? Foto: Josef Reitmayer ?? Südlich der Autobahn in Zusmarshau­sen haben die Erschließu­ngsarbeite­n für das Gewerbegeb­iet Geisweghül­le begonnen.
Foto: Josef Reitmayer Südlich der Autobahn in Zusmarshau­sen haben die Erschließu­ngsarbeite­n für das Gewerbegeb­iet Geisweghül­le begonnen.

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