Augsburger Allgemeine (Land West)
Für Bayern noch mehr Polizisten aus Königsbrunn
Landtag Ab 2019 werden hier zusätzliche 160 Polizeianwärter ausgebildet. Für sie baut der Freistaat bessere Unterkünfte
Der Freistaat Bayern investiert weiter in den Standort der Bereitschaftspolizei (Bepo) in Königsbrunn und damit in den Ausbau der bayerischen Polizei. Der Haushaltsausschuss des Landtags bewilligte dazu gestern 17 Millionen Euro zum Bau neuer Unterkünfte und Ausbildungseinrichtungen. Das soll schon ab 2019 die Zahl der Ausbildungsplätze für angehende Polizisten um 160 erhöhen.
Derzeit läuft auf dem Bepo-Areal bereits der Bau einer LKA-Dienststelle, die den Digitalfunk für Behörden, Polizei und Rettungsdienste in ganz Bayern betreuen soll und wofür weitere 16 Millionen Euro bereitstehen.
Auf dem Gelände werden am Ende rund 120 Millionen Euro verbaut sein, sagte gestern der Augsburger SPD-Landtagsabgeordnete Harald Güller als stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses.
Mitte letzten Jahres waren eine Schießanlage und Räume für das polizeiliche Einsatztraining genehmigt worden, jetzt folgt der 17 Millionen Euro teure zweite Teil. Güller zählt 80 Doppelzimmer mit Nasszelle für Polizeianwärter, Aufenthalts- und Nebenräume, in denen zum Beispiel Waschmaschinen stehen, Lehrsäle und Seminarräume, Räume für das Einsatztraining, Räume für Ausbilder, Verwaltung und Gäste.
Die CSU-Landtagsabgeordnete Carolina Trautner sieht darin nicht nur einen Beitrag zu mehr Sicherheit in Bayern. Sie kennt auch den baulichen Nachholbedarf bei der Bepo in Königsbrunn: „Dort teilen sich bis zu vier Polizeianwärter ein Zimmer. Jetzt wird es Zweierzimmer mit eigener Nasszelle geben. Und das schon bald, denn 2019 sollen die neuen Gebäude bezogen sein.“
Die Mehrung an Ausbildungsplätzen und besseren Unterkünften seien auch ein starkes Signal für die Polizei und das Sicherheitsgefühl der Menschen in Bayern. Sie erinnert: Der Ministerrat hat beschlossen, bis 2020 zusätzlich 2000 Stellen für Polizeianwärter in Bayern zu schaffen. Das wirke sich nun auch in Königsbrunn positiv aus.
Die architektonische Grundstruktur solle sich nach den vorliegenden Planungen an den Bestandsgebäuden orientieren. Aufgrund des zeitnahen Ausbildungsbeginns im Herbst 2019 ist angedacht, beide Gebäude in Modulbauweise zu errichten, so Trautner über die Entscheidung im Fachgremium des Bayerischen Landtags.
Ähnlich sieht es ihr Kollege Ha- rald Güller: „Die 40 Jahre alte Bepo in Königsbrunn muss saniert und ausgebaut werden, weil die Gebäude inzwischen zu klein und heruntergekommen sind. Höhere Ausbildungskapazitäten sind nötig, weil dringend mehr Polizeibeamte ausgebildet werden müssen.“Und sein SPD-Landtagskollege Herbert Woerlein pflichtet bei: „Wenn wir für den Polizeiberuf werben wollen, dann müssen wir den jungen Menschen auch ansprechende Ausbildungsbedingungen bieten.“
Derzeit sind bei der Bepo in Königsbrunn 520 Männer und Frauen in Ausbildung. Nach zweieinhalb Jahren können sie als Polizeimeister ihren Dienst antreten. Pro Jahr gehen damit 100 bis 150 Polizisten in den Einsatz bei Dienststellen in » Bayern. Kommentar