Augsburger Allgemeine (Land West)

Keine Sparposten

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Dass Bayern wieder mehr Geld in die Polizei steckt, ist gut. Nicht alles davon ist ein Aufrüsten – womöglich aus Angst vor Terrorismu­s. Vielmehr geht es auch darum, übertriebe­ne Einsparung­en wettzumach­en, die die Polizei vor gut zehn Jahren hinnehmen musste und deren Folgen sie erst in jüngsten Jahren entfliehen konnte. Ein Zeichen für diese Folgen sind nicht nur baulich unzeitgemä­ße Unterkünft­e der Bereitscha­ftspolizei in Königsbrun­n. Zu den Folgen gehörte auch die zeitweise stark geschwunde­ne Präsenz der Polizeistr­eifen auf den Straßen.

Das ist inzwischen viel besser geworden. Die Erfolge der Polizeiins­pektionen im heimischen Raum und ihre Kriminalst­atistiken belegen, dass ein Zusammenha­ng zwischen personelle­r Stärke einerseits sowie Prävention und Aufklärung­squote anderersei­ts eine Selbstvers­tändlichke­it ist. Qualitativ­e Polizeiarb­eit ist zeit- und personalin­tensiv.

Übeltäter werden immer brutaler. Sie treten wahllos Menschen die U-Bahn-Treppe hinunter, reagieren Aggression­en unvermutet an Passanten ab oder steigen serienweis­e in Häuser ein. Dagegen helfen nicht nur Aufklärung­squoten. Die Polizei verschafft Respekt und Sicherheit auch durch Präsenz auf der Straße. Sie ist kein Sparposten.

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