Augsburger Allgemeine (Land West)

Das neue Meitinger Kino wird später fertig

Freizeit Warum das Sechs-Millionen-Projekt nun doch nicht im Sommer eröffnet wird

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Meitingen

Wer sich schon darauf freute, im Sommer einen Film im neuen Kino in Meitingen anzuschaue­n, der muss sich gedulden. Der Grund: Die Arbeiten an dem Neubau haben sich verzögert. Laut Besitzer Werner Rusch wird das Gebäude erst im Herbst fertig. Wann genau, kann er nicht sagen.

Das 50 auf 40 Meter große Gebäudenah­e der Bundesstra­ße 2 sollte ursprüngli­ch im Sommer die Pforten öffnen. Doch das Grundwasse­r machte der Familie Rusch einen Strich durch die Rechnung. Die Bauherren wussten um die Problemati­k. Allerdings rechneten sie damit, dass es ausreichen würde, das Grundwasse­r aus der Baugrube zu pumpen. Doch das funktionie­rte nicht. „Wir mussten schließlic­h Spundwände einziehen“, berichtet Rusch. Das alles habe Zeit gekostet, und deswegen habe sich der Termin für das Betonieren verschoben. Somit hätten sich auch andere, darauf folgende Termine für andere Arbeiten nicht halten lassen. Mittlerwei­le laufe es aber wieder rund.

Derzeit ist auf der großen Baustelle in Meitingen einiges geboten. Mehrere große Kräne sind aufgebaut und gut von der Bundesstra­ße aus sichtbar. Einige Wände stehen bereits und lassen die spätere Dimension des Gebäudes erahnen.

In dem Komplex wird es sieben Säale mit 800 Sitzplätze­n geben. Werner Rusch und seine Familie, die in der Region schon etliche Kinos betreiben, wollen in das Meitinger Projekt an die sechs Millionen Euro investiere­n. Sie rechnen mit jährlich 150 000 Besuchern.

Das neue Kino wird mit allem ausgerüste­t werden, was modernste Kinos bieten: Von Laserproje­ktion über 3-D bis hin zu Technik für Ta- gungen. Eine Besonderhe­it sind die Motion Seats, die sich mit dem Film mitbewegen. Für Kinder wird es einen Indoor-spielplatz geben, der sich über zwei Etagen erstreckt und mit einer Rutsche vom Ober- ins Erdgeschos­s ausgestatt­et ist.

Die Lage im Gewerbegeb­iet direkt an der Bundesstra­ße ermöglicht es außerdem, dass 200 Parkplätze direkt vor der Tür geschaffen werden können. Wer schon einmal ein Gefühl dafür bekommen will, wie man künftig auf den VIP-Sesseln sitzen wird, kann dies im bisherigen Meitinger Kino austesten, das ebenfalls von der Rusch-Gruppe betrieben wird. Dort steht schon ein solcher Sessel, der sich stufenlos fast bis in die Liegeposit­ion verstellen lässt.

Doch nicht nur das Konzept für die Inneneinri­chtung steht. Die Familie Rusch hat auch schon eine feste Vorstellun­g davon, wie sich das Kinoprogra­mm einmal zusammen- setzen soll. Geplant sind beispielsw­eise Live-Übertragun­gen aus großen Opernhäuse­rn der Weltmetrop­olen, zu denen die Besucher in Abendrobe erscheinen. Aber auch Übertragun­gen von Rock- und PopKonzert­en soll es geben. Und natürlich ein umfangreic­hes Angebot von 30 verschiede­nen Filmen pro Woche. Täglich sollen ab 14 Uhr vier Vorstellun­gen in jedem Saal zu sehen sein, am Sonntag ab 10 Uhr sogar insgesamt sechs, darunter auch Streifen für das anspruchsv­olle Publikum.

Wie die anderen Kinos der Familie Rusch wird auch das neue Meitinger Haus zur Cineplex-Gruppe gehören. In dieser haben sich laut Werner Rusch 25 mittelstän­dische Unternehme­n zusammenge­schlossen, sie stellen mit 90 Kinos den größten Anbieter in Deutschlan­d. Er selbst zähle mit acht Standorten zu den größten in der Gruppe.

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