Augsburger Allgemeine (Land West)

Endlich wieder etwas in Händen halten

Kreisliga Augsburg Der VfR Foret kämpft in Leitershof­en um seine letzte Chance auf den Klassenerh­alt. Warum die SpVgg Westheim ganz entspannt ins Spitzenspi­el geht

- VON TOBIAS KARRER

Landkreis Augsburg

Langsam trennt sich in der Fußball-Kreisliga Augsburg die Spreu vom Weizen. Der TSV Schwabmünc­hen II liegt trotz eines Spiels weniger an der Spitze. Um die Position des Thronfolge­rs kämpfen am Samstag die punktgleic­hen Teams des VfL Kaufering und der SpVgg Westheim. Der Aufsteiger hat seine Ziele mit dem Klassenerh­alt längst erreicht. Ebenso wie der FC Horgau, der den TSV Diedorf zum Derby erwartet. Währenddes­sen geht am anderen Ende der Tabelle der Abstiegska­mpf so richtig los. Der TSV Leitershof­en will sich endlich vom Abstiegsge­spenst lossagen. Für den VfR Foret wiederum ist das Derby die letzte Chance.

SpVgg Westheim – VfL Kaufering

● Wie schon die gesamte Saison bleibt man in Westheim gelassen. Mit dem verdienten Sieg gegen Leitershof­en am letzten Wochenende hat die Mannschaft seine Position an zweiter Stelle weiter verteidigt. Obwohl das Thema Abstieg „mittlerwei­le gegessen ist“, will Trainer Oliver Haberkorn weiter von „Spiel zu Spiel schauen“. Er betont: „Alles was jetzt noch kommt, ist nur ein Zuckerle.“Kaufering werde ein „schwerer Gegner“, erklärt der Trainer. Allerdings seien seine Jungs durchaus motiviert und freuten sich auf das Spiel, während Kaufering unter Druck stehe, sagt Haberkorn. Woche für Woche könne Westheim seine Ausfälle gut kompensier­en und auch deshalb „ist die Stimmung im Team überragend“, so Haberkorn.

FC Horgau TSV Diedorf

● Der FC Horgau freut sich auf das Derby. Trainer Franz Stroh erklärt: „Wir spielen gern gegen den TSV Diedorf, die Mannschaft liegt uns irgendwie.“Gerade in diesem LokalDerby wären seine Spieler immer mit 110 Prozent auf dem Feld, erklärt der Horgauer. Der FC Horgau steht mittlerwei­le sicher in der Tabelle und ärgert immer wieder die Spitzengru­ppe. Damit habe seine junge Mannschaft alle Erwartunge­n erfüllt, findet Stroh. Er sagt, er wolle jetzt sogar etwas auf die Euphorie-Bremse treten, damit seine Spieler locker bleiben und den Spaß am Spiel wieder entdecken. Die Enttäuschu­ng aus der letzten Begegnung gegen den VfR Foret (0:0), hat die Mannschaft auf jeden Fall schon wieder vergessen. „Wir haben auf einem sehr unangenehm­en Platz gegen einen sehr starken Gegner gespielt“, war Stroh mit dem Unentschie­den zufrieden.

Der TSV Diedorf hatte mit Schlusslic­ht SSV Margertsha­usen eine harte Nuss zu knacken. Den Ausgleichs­treffer erzielten die Schwarz-Gelben erst in der 90. Minute, der Siegtreffe­r gelang dann erst in der Nachspielz­eit. „Eine Pflichtauf­gabe“, findet Trainer Jürgen Fuchs. Im Spiel gegen Horgau erwarte den TSV ein „Angstgegne­r“gegen den sie in den letzten Jahren nie gut ausgeschau­t hätten, erklärt Fuchs. Doch jetzt will der TSV Diedorf den Spieß umdrehen. „Ein Punkt soll im Derby auf jeden Fall her!“Allerdings werde das eine sehr schwere Aufgabe, erklärt Fuchs.

TSV Leitershof­en – VfR Foret

● Nach zwei torlosen Unentschie­den braucht Foret endlich einen Dreier, um die Abstiegspl­ätze hinter sich zu lassen. „Am Sonntag geht es um alles oder nichts“, erklärt Trainer Mario Zeba. Seine Truppe sei nach dem Unentschie­den gegen Horgau motiviert und die Spieler wüssten, was auf dem Spiel steht: „Bei einem Sieg stehen uns alle Möglichkei­ten offen“, meint der Trainer. Er ist sich sicher: „Ein Sieg würde Moral und Stimmung in der Truppe verbessern und dann wird es wieder spannend.“Eine Niederlage hingegen, wäre das Aus, erklärt der Trainer. „In sechs Spielen sechs Punkte aufholen, das schafft keiner“, sagt Zeba.

Auch Leitershof­en steht unter Druck. Nachdem die Mannschaft im Spiel gegen Westheim eine laut Trainer Michael Kreutmayr „verdiente Niederlage“kassiert hat, müssen sie jetzt punkten, um den Abstand auf die Abstiegspl­ätze auszubauen. Kreutmayr weiß, dass das kommende Spiel gegen den direkten Konkurrent­en extrem wichtig ist. Foret ist in seinen Augen eine eigentlich gute Mannschaft, für die auch vieles schief gelaufen ist. Die Begegnung gegen Foret sei für ihn und seine Spieler trotzdem eine riesige Chance. „Ein Sieg könnte uns in eine sehr gute Ausgangssi­tuation für den Rest der Saison bringen“, erklärt der Trainer.

TSV Zusmarshau­sen TSV Göggin gen

Für den TSV Zusmarshau­sen läuft es gerade nicht gut. „So hatten wir uns das nicht vorgestell­t“, sagt Trainer Christoph Kehrle nach der bitteren Niederlage gegen den TSV Schwabmünc­hen. „Einige Spieler sind nicht hundertpro­zentig fit, dann kann man halt nur 60 Minuten Fußball spielen“, erklärt der Trainer. Unzureiche­nde Vorbereitu­ng ist für Kehrle der Hauptgrund dafür, dass seine Mannschaft immer weiter nach unten durchgerei­cht wird und er sich schon im Abstiegska­mpf sieht. Gegen Göggingen will Zusmarshau­sen jetzt wieder angreifen. Für drei Punkte müsse seine Truppe aber wieder als Mannschaft auftreten, über 90 Minuten durchhalte­n und sich keine Fehler erlauben, so der Trainer.

SSV Margertsha­usen – DJK Lech hausen

Der SSV Margertsha­usen hängt weiter auf dem letzten Tabellenpl­atz fest. Die letzte Niederlage war besonder bitter, da zum knappen Diedorfer Sieg auch Fehler des Schiedsric­hters beigetrage­n hätten, erklärt Trainer Murat Birlik. Er ist ehrlich zu seinen Spielern und sich selbst: „Es wird von Woche zu Woche schwerer, die Klasse zu halten.“Trotzdem hat er die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Im kommenden Heimspiel gegen den DJK Lechhausen will die Mannschaft mutig nach vorne spielen. Birlik sagt: „Wenn wir das umsetzen, was wir uns in letzter Zeit erarbeitet haben und das Glück auf unserer Seite ist, können wir einen Sieg einfahren.“

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Torhüter Yücel Karavil und Abwehrreck­e Savas Kocak (von links) waren maßgeblich daran beteiligt, dass der VfR Foret in den letzten beiden Spielen ohne Gegentreff­er geblieben ist.
Foto: Oliver Reiser Torhüter Yücel Karavil und Abwehrreck­e Savas Kocak (von links) waren maßgeblich daran beteiligt, dass der VfR Foret in den letzten beiden Spielen ohne Gegentreff­er geblieben ist.

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