Augsburger Allgemeine (Land West)
Terroristen geben ihre Waffen ab
Spanische Eta verrät Liste geheimer Lager
Madrid
Für Spaniens Regierung ist die Selbstentwaffnung der baskischen Terrororganisation Eta nichts weniger als ein Sieg der Demokratie: Die Eta, die jahrzehntelang mit Mordanschlägen die Unabhängigkeit der spanischen Baskenregion erzwingen wollte, übergab ihr Waffenund Bombenarsenal der Polizei. Dies gilt als historischer Schritt auf dem Weg zum Frieden im Baskenland. Vermittler hatten am Samstag in der südfranzösischen Kleinstadt Bayonne, rund 40 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt, Behördenvertretern eine Liste mit acht Eta-Waffenverstecken übergeben.
In den Depots entdeckte die Polizei dann 118 Feuerwaffen, 2875 Kilo Sprengstoff und große Mengen an Munition. Alle Waffendepots befanden sich in Südfrankreich, dem traditionellen Rückzugsgebiet der Eta, die in den letzten Jahrzehnten vor allem in Spanien Terroranschläge verübt hatte. Bereits vor fünfeinhalb Jahren hatte die Eta, deren voller Name „Euskadi Ta Askatasuna“mit „Baskenland und Freiheit“übersetzt wird, einen Waffenstillstand verkündet. Die Zahl der untergetauchten Eta-Terroristen wird auf etwa 30 geschätzt. Für sie soll es auch weiterhin kein Pardon geben.
Mehr als 200 der unzähligen EtaTerroranschläge der Vergangenheit sind bisher noch nicht aufgeklärt. Insgesamt 360 Eta-Mitglieder sitzen in spanischen und französischen Gefängnissen. Innenminister Juan Ignacio Zoido forderte die Bewegung auf, sich nun endgültig aufzulösen „und sich bei den Opfern zu