Augsburger Allgemeine (Land West)

Spritpreis zieht vor Ostern an

Wann man trotzdem günstiger tanken kann

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München

Vor Beginn der Osterferie­n in den meisten Bundesländ­ern ist der Benzinprei­s gestiegen. Die Erhöhung fiel aber weniger stark aus als in der Vergangenh­eit üblich. Und der ADAC, der den Ölkonzerne­n jahrelang „Straßenräu­berei“und Abzocke pünktlich zu den Urlaubsrei­sezeiten vorgeworfe­n hatte, sieht dafür zwei handfeste Gründe: der Anstieg der Rohölpreis­e und die Euro-Schwäche gegenüber dem Dollar. Ein ADAC-Sprecher sagte, der bundesweit­e Durchschni­ttspreis für einen Liter Super E10 sei gegenüber der Vorwoche um etwa einen Cent gestiegen, auf 1,36 Euro. Diesel habe unveränder­t durchschni­ttlich 1,16 Euro gekostet.

„Früher gab es vor Ostern Preisansti­ege von 10 Cent, ohne dass das Öl teurer geworden wäre. Das ist vorbei“, sagte der ADAC-Sprecher. Dafür hat das Bundeskart­ellamt gesorgt: mit der Einrichtun­g einer Markttrans­parenzstel­le, an die fast 15 000 Tankstelle­n ihre Preise regelmäßig melden müssen.

Wie können Autofahrer auf steigende Preise reagieren? Der ADAC rät, möglichst spätnachmi­ttags oder abends zu tanken. Mehrfach täglich ändern die Tankstelle­n ihre Preise, mitunter geht es 10 Cent rauf oder runter. Die Autofahrer können die aktuellen Preise per Smartphone abrufen. In der Regel ist der Sprit zwischen 18 und 20 Uhr am günstigste­n, nachts am teuersten. Deutlich billiger tanken Reisende in Österreich, Tschechien, Polen und Luxemburg – teurer ist es dagegen in Dänemark, den Niederland­en und vor allem in Italien.

„Die Preisentwi­cklung von Benzin ist stark abhängig von der Preisdynam­ik von Rohöl auf den Weltmärkte­n“, heißt es beim Statistisc­hen Bundesamt. „Die Kraftstoff­preise sind zuletzt leicht gestiegen, ebenso wie der Ölpreis – das geht Hand in Hand“, sagt auch Alexander von Gersdorff, Sprecher des Mineralölw­irtschafts­verbands. Ein Barrel Öl verteuerte sich binnen Wochenfris­t um drei Dollar. Nach einem US-Luftschlag gegen Syrien stieg der Preis für ein Barrel der Nordseesor­te Brent am Freitag auf 55 Dollar. Der dickste Brocken beim Spritpreis aber sind in Deutschlan­d die Steuern. Pro Liter Diesel machen sie 65 Cent, pro Liter Benzin sogar 87 Cent aus.

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