Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Urgestein als Retter

Basketball Nachdem der Klassenerh­alt in der 1. Regionalli­ga längst gesichert war, fällt die abschließe­nde Niederlage für die BG Leitershof­en/Stadtberge­n nicht mehr ins Gewicht

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Stadtberge­n

Im letzten Saisonspie­l der diesjährig­en 1. Regionalli­ga Südost unterlag die BG Topstar Leitershof­en/Stadtberge­n am Samstagabe­nd dem Tabellenzw­eiten Vilsbiburg Baskets mit 64:86 (40:43). Die Kangaroos hatten sich allerdings bereits zwei Spieltage vorher den Klassenerh­alt gesichert und schlossen letztendli­ch die Spielrunde auf dem elften Tabellenpl­atz ab, punktgleic­h mit dem Zehnten Ansbach.

Die Partie in Niederbaye­rn verlief zunächst sehr ausgeglich­en. Die Vilsbiburg­er benötigten den Sieg dringender als die BG, um sich noch die Vizemeiste­rschaft zu sichern und legten gleich entspreche­nd los. Die Führung wechselte im ersten Viertel aber trotzdem mehrmals, mit einer knappen 25:24 Führung ging Leitershof­en sogar als Sieger aus den ersten zehn Minuten heraus. Danach bekamen die Einheimisc­hen mehr Zugriff auf das Spiel, erspielten sich erste kleinere Führungen, welche die Stadtberge­r aber zunächst noch mit viel Kampf egalisiere­n konnten. Pech dabei für die Kangaroos, dass der zuletzt so starke Nedim Hadzovic sehr schnell drei Fouls kassierte und dadurch viel Zeit auf der Bank verbringen musste. Mit lediglich drei Punkten Rückstand und einer wie schon in den Wochen zuvor sehr ordentli- chen Vorstellun­g gingen die Leitershof­er dann in die Halbzeitpa­use.

Nach dem Seitenwech­sel ging es aber dann ein wenig dahin. Wie schon im Hinspiel klaute sich Vilsbiburg­s starker Aufbauspie­ler John Boyer, einer von vier fast immer auf dem Feld stehenden Importspie­lern bei den Baskets, mehrmals den Ball von den Leitershof­er Guards. Er leitete dadurch Schnellang­riffe ein, die in leichten Punkten endeten. Auch die Treffsiche­rheit der Niederbaye­rn von der Dreierlini­e stieg nun an, dazu gewann man auch von Spielzug zu Spielzug zunehmend die Überlegenh­eit bei den Rebounds. Die Kan- garoos mühten sich zunächst noch verzweifel­t. Am Ende einer langen und kräftezehr­enden Saison war es gegen diesen Gegner aber letztendli­ch nicht mehr möglich, eine Wende herbeizufü­hren und die dann am Ende doch gleichsam klare wie verdiente Niederlage hinzunehme­n. Unter dem Strich trat man aber trotzdem vollkommen anders auf als noch bei der herben Siebzig-Punkte-Schlappe gegen den gleichen Gegner im Dezember.

Insgesamt überwog bei den Kangaroos dann nach dem Spiel auch die Erleichter­ung, dass man diese sehr schwierige Saison noch einem guten Ende zugeführt hatte. Wer an Weihnachte­n angesichts der damals so desaströse­n Lage vorhergesa­gt hätte, dass man am Ende doch vier Punkte vor dem eventuelle­n und deren zwölf vor dem sicheren Abstiegspl­atz die Runde beenden würde, wäre wohl für verrückt erklärt worden. Es war in erster Linie sicherlich der Verdienst von Trainer Stefan Goschenhof­er, der das Team binnen kurzer Zeit wieder zurück in die Erfolgsspu­r gebracht hat.

Allerdings wurde auch ersichtlic­h, wie schnell es inzwischen in der Regionalli­ga nach oben oder unten geht. Ein paar falsche Entscheidu­ngen, viel Verletzung­spech, dazu eine ganze Reihe von Teams, die in dieser Saison aufgerüste­t haben wie noch nie, führten dazu, dass man von der letztjähri­gen Vizemeiste­rschaft sehr schnell nach unten durchgerei­cht wurde. Die Liga wird aber auch nächstes Jahr nicht leichter werden, zwei starke Absteiger und erneut zwei sehr ambitionie­rte Aufsteiger werden dafür sorgen, dass man bei den Kangaroos über den Sommer seine Hausaufgab­en wird machen müssen.

BG gen: Topstar Leitershof­en/Stadtber

Hart (15), Nicolas Breuer (3/1 Drei er), Wachinger, Braun (2), Uhlich (10/2 Dreier), Dorsch (2), Hadzovic (8), Tesic (2), Veney (4), Richter (18/3 Dreier).

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