Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Kilo Grillfleisch nur 2,99 Euro?
Der Agrarminister will mehr Tierwohl – zu höheren Preisen
Augsburg Ein gutes Gewissen an der Fleischtheke kostet auch etwas. Um sicherzugehen, dass ein Tier bis zur Schlachtung artgerecht gehalten wurde, wird der Verbraucher im Laden nach den Worten von Agrarminister Christian Schmidt auch mehr bezahlen müssen. In einem Interview mit unserer Zeitung rechnet der CSU-Politiker vor, dass bestimmte Standards beim Tierwohl sich bei einem Kilo Schweinefleisch in einem zehn bis 20 Prozent höhe- ren Preis niederschlagen. Schmidt: „Es wird also ein bisschen teurer.“
Ein entsprechendes Siegel, das er einführen will, soll Verbrauchern garantieren, dass Schweine und Geflügel auch genügend Platz, Licht und Auslauf haben. In Umfragen betonen 88 Prozent der Deutschen, dass sie bereit sind, dafür mehr zu bezahlen. Minister Schmidt drückt es so aus: „Mehr Tierwohl kann es nicht zu 2,99 Euro für das Kilo Grillfleisch geben.“
Mit einem Schulfach „Ernährungsbildung“will er überdies mehr Verständnis für die Landwirtschaft und ihre Arbeit schaffen. Die Distanz zwischen den Bauern und der Bevölkerung werde immer größer, kritisierte er. „Deswegen müssen wir bei den Kindern und Jugendlichen ansetzen und ein Verständnis für Lebensmittelproduktion und Tierproduktion wecken.“(AZ)
Den Wortlaut des Interviews finden Sie in der
Wirtschaft.