Augsburger Allgemeine (Land West)
Welpen nicht am „Wühltisch“kaufen
Mal sind es Welpen im Kofferraum, dann Katzenbabys im Lieferwagen – regelmäßig werden illegale Tiertransporte aus Osteuropa in Bayern gestoppt. Während die oftmals kranken oder mindestens leidgeplagten Vierbeiner dann mühsam und kostspielig in bayerischen Tierheimen wieder aufgepäppelt werden müssen, kommen die Händler meist mit einem Bußgeld von einigen hundert Euro davon und dürfen ihre Reise fortsetzen. Tierschützer beklagen zu Recht, dass die Justiz mit Vertretern der „Welpenmafia“oftmals zu lax umgeht und sie viel zu schnell wieder laufen lässt.
Eine konsequentere Umsetzung der (bereits bestehenden) Gesetze würde jedoch nur einen Teil des Problems bekämpfen. Der andere Teil liegt nicht in den Händen der Justiz und lässt sich am besten mit einem marktwirtschaftlichen Grundsatz erklären: Die Nachfrage bestimmt das Angebot. So lange es Interessenten für knuffige Welpen zu Spottpreisen gibt, so lange werden auch professionelle Tierquäler kranke Tiere mit gefälschten Pässen anbieten.
„Bei vielen Käufern schaltet sich das Gehirn aus, sobald sie so einen süßen Wusel auf dem Arm haben. Dann ist ihnen plötzlich egal, woher das Tier kommt“, sagt Andreas Brucker vom Tierschutzbund. Wem wirklich etwas am Wohl eines Tieres liegt, dem sollte genau das jedoch nicht passieren – und der sollte seinen neuen Liebling vielleicht auch nicht am „Wühltisch“im Internet kaufen.