Augsburger Allgemeine (Land West)

Vergewalti­ger droht lange Haft

Bonn Asylantrag des Täters vom Campingpla­tz wurde abgelehnt

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Bonn

Bei dem mutmaßlich­en Vergewalti­ger von der Bonner Siegaue handelt es sich um einen Flüchtling, dessen Antrag auf Asyl wenige Tage zuvor abgelehnt worden war. Wie berichtet, steht der 31-Jährige aus Ghana im Verdacht, ein Paar aus Baden-Württember­g beim Zelten überfallen zu haben. Polizei und Staatsanwa­ltschaft sind sich sicher, dass der Afrikaner dann den Mann und die Frau mit einer Astsäge bedroht und die Frau vor dem Zelt vergewalti­gt hat.

„Der Fall ist so, dass der Mann tatsächlic­h am 23. März einen Ablehnungs­bescheid bekommen hat“, sagte gestern eine Sprecherin der zuständige­n Bezirksreg­ierung Köln. Der Ghanaer habe am nächsten Tag gegen die Entscheidu­ng geklagt. Das Verfahren sei daher noch anhängig gewesen.

Am 2. April soll der 31-Jährige dann das Paar beim Zelten in der Siegaue überfallen haben. Die Polizei hatte danach eine groß angelegte Fahndung eingeleite­t. Am Samstag wurde der Verdächtig­e schließlic­h festgenomm­en. Polizei und Staatsanwa­ltschaft sind sich sicher, den Richtigen gefasst zu haben. Der Verdacht hatte sich nach einem Abgleich von DNA-Material noch einmal erhärtet. Der Mann streitet die Tat allerdings ab. Polizeibek­annt war der Ghanaer zuvor nicht gewesen.

Sollten sich die Vorwürfe gegen den 31-Jährigen bestätigen, droht ihm ein Prozess wegen Vergewalti­gung in einem besonders schweren Fall sowie wegen schwerer räuberisch­er Erpressung. Beide Straftatbe­stände werden mit mindestens fünf Jahren Freiheitss­trafe geahndet, sagte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Bonn.

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