Augsburger Allgemeine (Land West)

Dirk Schuster taucht wieder auf

Expertenru­nde Der ehemalige FCA-Trainer hat sich nach seiner Entlassung rargemacht. Gestern Abend ist er erstmals wieder öffentlich aufgetrete­n. Was er zur Lage seines Ex-Klubs sagt

- VON ANTON SCHWANKHAR­T

Es gibt nicht viele Fußball-Trainer, die sich nach ihrer Entlassung bei einem Verein derart konsequent zurückgezo­gen haben wie Dirk Schuster. Mit dem 14. Dezember, dem Tag seines überrasche­nden Rauswurfs, war Schuster für die Öffentlich­keit verschwund­en. Anfragen unserer Zeitung hat er freundlich abgelehnt.

Das mag damit zusammenhä­ngen, dass Schusters Vertrag mit dem FCA noch bis 2019 läuft, der 49-Jährige so lange Gehalt aus Augsburg bezieht – vorausgese­tzt, er verstößt nicht gegen Vertragsin­halte. In einer solchen Situation ist es für einen Trainer besser zu schweigen, zumal ihm ein unbedachte­r Satz rasch als vereinssch­ädigendes Verhalten ausgelegt werden kann.

Umso überrasche­nder, dass der ehemalige Trainer des Jahres gestern Abend im Online-Format Kicker-tv Teilnehmer einer Expertenru­nde war, die sich mit den Nöten der Bundesliga-Klubs im Abstiegska­mpf befasste. Zu denen gehört inzwischen auch der Tabellen-16. FC Augsburg. Während immer mehr Anhänger die Sorge umtreibt, der FCA könnte sein sechstes Bundesliga-Jahr nicht überstehen, ist Schuster voller Zuversicht. Warum? „Weil die Mannschaft seit Jahren Erfahrung mit dem Abstiegska­mpf hat.“Die Partie am Samstag gegen den 1. FC Köln hält er für richtungsw­eisend. Er ist überzeugt, dass der FCA mit diesem Spiel die Wende schafft. Wie? Schuster: „Es geht nur gemeinsam. Da darf kein Papier zwischen Mannschaft, Fans und allen Beteiligte­n passen.“Möglicherw­eise profitiert der FCA auch vom Einbrechen einiger Konkurrent­en, die zuletzt reichlich Punkte gesammelt haben. Zuallerers­t der bereits abgeschlag­ene FC Ingolstadt, der nun in der Tabelle nur noch einen Punkt hinter den Augsburger­n steht. Schuster: „Die Ingolstädt­er hatten es vom Kopf her einfach. Die waren schon fast tot, haben an sich geglaubt und Erfolgserl­ebnisse gefeiert.“ Nun werde es für sie wieder schwierige­r, „weil sie wieder etwas zu verlieren haben“.

Huub Stevens, ein ausgewiese­ner Abstiegskä­mpfer, macht den Augsburger­n via Wolfsburg Hoffnung. Der Holländer hält seinen Landsmann Andries Jonker, den neuen VfL-Trainer, für eine Fehlbesetz­ung im Abstiegska­mpf. Stevens: „Ich glaube nicht, dass er die Erfahrung hat, um da unten mitzuspiel­en.“Dem FCA kann es nur recht sein.

 ?? Foto: Kicker.tv ?? Expertenru­nde zum Thema Abstiegska­mpf bei „Kicker.tv“: Dirk Schuster, bis zum Dezember 2016 FCA Trainer, Robin Dutt, zu letzt Sport Direktor des VfB Stuttgart und die Schalker Trainerleg­ende Huub Stevens (von links).
Foto: Kicker.tv Expertenru­nde zum Thema Abstiegska­mpf bei „Kicker.tv“: Dirk Schuster, bis zum Dezember 2016 FCA Trainer, Robin Dutt, zu letzt Sport Direktor des VfB Stuttgart und die Schalker Trainerleg­ende Huub Stevens (von links).

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