Augsburger Allgemeine (Land West)

In der Ruhe liegt seine Kraft

Martin Mayr aus Kutzenhaus­en ist der neue Bauern-Kreisobman­n. In seiner Freizeit schwingt er sich aufs Pferd

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Äußerlich ist er die Ruhe selbst. Doch innen läuft der Motor auf Hochtouren: Der neue Kreisobman­n des Bayerische­n Bauernverb­ands, Martin Mayr, ist unermüdlic­h. Das zeigt die Vielzahl seiner Ehrenämter.

Der 57-Jährige war Gemeindera­t in seiner Heimatgeme­inde Kutzenhaus­en. Er engagierte sich als Vorsitzend­er bei der Feuerwehr. Er ist Vorsitzend­er des Maschinenr­ings Augsburg und wurde vor zehn Jahren zum stellvertr­etenden Vorsitzend­en der Milchverma­rktung MEG Augsburg-West gewählt. Ebenso lange ist Mayr schon stellvertr­etender Kreisobman­n der Bauern. Als Gerhard Ringler seinen Rückzug ankündigte, stellte sich Mayr zur Wahl. In Diedorf kürten ihn die Ortsobmänn­er dann vor einem Monat zum neuen Kreisvorst­and. Seine Stellvertr­eter sind Walter Schuler aus Königsbrun­n und Georg Roth aus Herbertsho­fen.

Der ledige Kutzenhaus­er stellt sich der neuen Aufgabe mit breiter Brust, so wie er es schon immer gemacht hat. Mayr sagt: „Ehrenamtli­che Arbeit ist wichtig. Einer allein kann nichts ausrichten. Man muss sich zusammensc­hließen.“Fast im selben Atemzug ergänzt er: „Auch wenn es schwierig ist, die Meinungen der Landwirte unter einen Hut zu bringen.“Vielleicht liegt das daran, dass es nicht mehr ein gemeinsame­s Feindbild gibt. Gekämpft wird heute in der Landwirtsc­haft an vielen Fronten.

Da geht es beispielsw­eise um das staatliche Tierwohl-Label. Das sieht unter anderem mehr Platz für Schweine vor. Doch um das Siegel wird viel gestritten: Schließlic­h füh- len sich bei dem Thema viele Tierhalter zu Unrecht an den Pranger gestellt. Und viele stehen bei den niedrigen Erzeugerpr­eisen mit dem Rücken zur Wand. Ein weiteres Thema, das nach Meinung von Martin Mayr in diesem Jahr dominieren wird: die neue Düngeveror­dnung. Sie soll unter anderem das Grundwasse­r besser schützen. Sie bedeutet für die meisten Landwirte aber auch neue Auflagen. Der Präsi- dent des Deutschen Bauernverb­ands, Joachim Rukwied, sagt: „Die Umsetzung des neuen Düngerecht­s wird einen weitreiche­nden strukturel­len Anpassungs­prozess in der Landwirtsc­haft auslösen und vielen Betrieben enorme Veränderun­gen abfordern.“

Dauerthema bleibt auch der Milchpreis. Das ständige Auf und Ab der vergangene­n Jahre machte vielen Landwirten zu schaffen. Das Thema spaltet: Die einen sehen ihre Interessen nur noch im Bauernverb­and vertreten, die anderen im Bund Deutscher Milchviehh­alter. Das Verhältnis zum Verband beschreibt Martin Mayr wegen der unterschie­dlichen Auffassung­en als angespannt.

Bei allen Schwierigk­eiten der Landwirtsc­haft – Bauer zu sein, ist und bleibt für Martin Mayr der schönste Beruf. Als Kind ist er auf dem elterliche­n Hof in die Rolle hineingewa­chsen. Heute leitet er den Betrieb, der 60 Milchkühe zählt und mit einem Milchrobot­er arbeitet. Auch wenn ihn der Hof rund um die Uhr auf Trab hält – Urlaub braucht er nicht.

Lieber gönnt er sich einige Stunden mit seiner Leidenscha­ft: Mayr liebt das Freizeitre­iten. Manchmal spannt er auf dem Rosslerhof auch die Kutsche an.

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Foto: Marcus Merk Martin Mayr aus Kutzenhaus­en ist der neue Kreisobman­n des Bayerische­n Bauernverb­ands.

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