Augsburger Allgemeine (Land West)
Auf Jubel folgt Entsetzen
Handball Trotz des abschließenden Sieges beim Tabellendritten steht der TSV Gersthofen in der Bezirksoberliga auf einen Abstiegsplatz. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer
Gersthofen
Die Handballer des TSV Gersthofen gewannen zwar ihr letzte Saisonspiel gegen den Tabellendritten aus Göggingen mit 27:23, müssen aber immer noch um den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga bangen.
Die Ausgangslage vor dem letzten Saisonspiel war nicht ganz eindeutig. So war man im Lager der Lechstädter davon überzeugt, dass ein Sieg gegen die favorisierten Gastgeber zum Verbleib in der Bezirksoberliga ausreichen würde. Dies sollte sich aber nach dem Spiel, aufgrund der komplizierten Ab- und Aufstiegsregelung des BHV als Trugschluss erweisen.
Zunächst war diese Fehlinformation allerdings ein Vorteil für die Schützlinge des Trainerduos Egetemeir/Boppel. Im Glauben, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu können zeigte die Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit phasenweise richtig sehenswerten Handball und konnte so den Tabellendritten in Schach halten. Zu Beginn des Spiels war der jungen Truppen, die auf ihren Routinier Andreas Polz verzichten musste, die Nervosität zwar deutlich anzumerken, doch großer Kampfgeist und ein gut aufgelegter Torwart Michael Müller hielten das Team im Spiel. So stand zur Halbzeit ein knapper 11:14-Rückstand auf der Anzeigetafel.
Die Halbzeitansprache des Trainerduos fiel aufgrund der „gedachten“Brisanz etwas energischer aus. Diese Energie setzten die Gersthofer Jungs, angeführt von Kapitän Markus Walter, in Tore um und auch die Abwehrarbeit wurde intensiviert. Mit einem 7:1-Lauf konnte man sich so erstmals etwas deutlicher in Führung setzen. Vor allem Maximilian Walter ragte aus der sehr guten Mannschaftsleistung heraus. Mit seinen sieben Toren trug er maßgeblich zum am Ende verdienten 27:23 Erfolg bei.
So war der Jubel nach dem Schlusspfiff im Gersthofer Lager natürlich groß. Doch es stellte sich heraus, dass durch den Sieg des TSV Bobingen und des VfL Günzburg II drei Mannschaften punktgleich in der Abschlusstabelle stehen. Bei so einer Konstellation greift ein für Laien etwas kompliziertes Regelwerk, nach dem der TSV Gersthofen aufgrund der direkten Vergleiche am Ende auf drittletzten Platz steht. Somit muss auf die Entscheidung Abstieg oder Klassenerhalt noch etwas gewartet werden, da diese von den Ergebnissen aus der unschaffen tergeordneten Bezirksliga und der übergeordneten Landesliga abhängig ist.
TSV Gersthofen:
Müller, Niedermeyer (Tor), Markus Walter (7/3), Maximilian Walter (7), Okyere (5), Peetz (4), Reithmeir (3), Manuel Walter (2), Rohrmüller, Elser, Erhard, Küch.