Augsburger Allgemeine (Land West)
Der Vizeaußenminister droht USA mit dem „totalen Krieg“
„USS Carl Vinson“, den die USA gerade nahe der koreanischen Halbinsel in Position bringen. „Trump bricht mit vielen traditionellen Regeln und scheint aus einem Bauchgefühl heraus zu handeln“, sagt Nordkorea-Expertin Jean Chung vom Wilson Center: „Ich halte seine Unberechenbarkeit für einen Teil seiner Strategie gegenüber China und Nordkorea.“
So droht Trump damit, dass die USA das Problem Nordkorea notfalls auch ohne China – dem einstigen Verbündeten Pjöngjangs – lösen werden. Nur Taktik? „US-Präsident Trump hat im Moment keinen Plan, außer den Verbündeten in der wie kann China noch mehr Druck machen?“, sagt der chinesische Politikprofessor Jin Qiangyi von der Yanbian Universität nahe Chinas Grenze zu Nordkorea. Die Öllieferungen zu kappen, bliebe wohl als letzter Schritt, vielleicht nach einem Atomtest zu ergreifen.
Die Lage habe sich zwar jetzt verschärft, so der Professor, aber noch keinen kritischen Punkt erreicht: „Die Möglichkeit eines Krieges ist nicht sehr hoch.“Auch die Südkoreaner, die schon Jahrzehnte mit der Bedrohung leben, reagieren derzeit noch scheinbar gelassen auf die Verschärfung des Konflikts. Am Tag des Raketentests bildete nicht Nordkorea das dominierende Gesprächsthema auf sozialen Netzwerken, sondern das Konzert der britischen Rockband „Coldplay“.