Augsburger Allgemeine (Land West)
Blutbad bei Aleppo: Streit um Verantwortung
Ein verheerender Bombenanschlag auf Vertriebene in Syrien mit vielen Kindern als Opfer hat weltweit Entsetzen und Wut ausgelöst. Bei dem Anschlag starben mindestens 128 Menschen, darunter 68 Jungen und Mädchen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte. Die Autobombe war am Samstag westlich von Aleppo explodiert, wo Busse mit rund 5000 Vertriebenen auf ihre Weiterfahrt warteten. Zunächst war unklar, wer für das Attentat in dem von Rebellen kontrollierten Ort Al-Raschidin verantwortlich war. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von einem Anschlag von „Terroristen“. Oppositionsaktivisten beschuldigten Regierungsanhänger, hinter der Bombe zu stecken. Rebellengruppen wiesen jede Schuld von sich. Ein Journalist, der in der Nähe der Explosion war, berichtete, vor der Detonation seien Kinder zu einem Auto gerannt, weil dort Chips verteilt worden seien. „15 Minuten später geschah die Explosion in dem Gebiet des Autos, das (die Chips) verteilte“, sagte der syrische Kameramann Mohammed Raghib.