Augsburger Allgemeine (Land West)

Hier wirken dieselben Kräfte wie im Rennwagen

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am Schienenst­rang beschleuni­gen die Bahn immer stärker. Kraftvoll, als träte ein unsichtbar­er Fahrer voll aufs Gas, aber trotzdem geschmeidi­g ohne jedes Ruckeln jagt das Gefährt auf das rote umgedrehte U des Bogens zu. Auf dem Weg nach oben fühlt sich der Fahrgast leicht, fast schwerelos. Der Wagen macht auf der Hälfte des Aufstiegs eine Vierteldre­hung und kommt in gemütliche­m Tempo auf der Spitze an. So gemütlich, dass Zeit bleibt für einen Blick auf die schillernd­e Oberfläche des Mittelmeer­s in etwa zehn Kilometern Entfernung.

Dieser Moment der Ruhe hält nur für ein, zwei Sekunden an, dann rast man wieder 112 Meter senkrecht nach unten, beim Übergang zurück in die Horizontal­e drückt das Vierfache des Körpergewi­chts auf den Fahrgast. Dann bremsen weitere Magnetfeld­er den Schlitten wieder herunter. Ein besonderes Leckerli für Freunde des Adrenalin-Kicks haben die Ingenieure auch noch eingebaut: Bei stärkerem Gegenwind schafft der Wagen den letzten Meter über die Spitze nicht und saust stattdesse­n rückwärts zurück zum Ausgangspu­nkt: „Das ist aber kein Problem: Die Magnete, die für die Beschleuni­gung beim Start zuständig sind, funktionie­ren dann auch als Bremse“, sagt Luis Valencia.

Die Fahrt ist ein Sprint von 30 Sekunden, aber ein eindrucksv­oller. Das findet auch Marc Gene, ehemaliger spanischer Formel1-Pilot und derzeit Ferrari-Testfahrer: „Die Beschleuni­gung entspricht dem eines Formel-1-Autos. Auch die Kräfte, die auf den Körper wirken, entspreche­n denen in einem Rennwagen.“

Mit dem Park und der großen Achterbahn will Ferrari seinen Fans in Europa einen zweiten Anziehungs­punkt neben der Heimstätte

Maranello in Italien bieten. Seit 2010 gibt es mit Ferrari World bereits einen Themenpark unweit der Formel-1-Strecke von Abu Dhabi. Mit PortAventu­ra hat die Autoschmie­de einen europäisch­en Partner gefunden, der viel Erfahrung hat im Unterhaltu­ngsgeschäf­t: Der Park bei Tarragona ist das größte Freizeit-Resort Spaniens und will mithilfe des neuen Parks die Marke von fünf Millionen Besuchern pro Jahr knacken. Neben einem spektakulä­ren Vergnügung­spark gehören noch ein Wasserpark, drei Golfkurse und vier Hotels zu dem Entertainm­ent-Riesen. Angesichts von 100 Millionen Euro Investitio­nssumme klingen die Worte des PortAventu­ra-Chef Arturo Mas Sarda nicht aufgesetzt: „Ferrari Land ist das ambitionie­rteste Projekt in der Geschichte von PortAventu­ra und heute sind unsere Träume wahr geworden.“

man ab bestimmten Stärken nicht mehr sicher und präzise mit dem Kran arbeiten kann. Die einzelnen Bauteile wurden daher am Boden montiert und dann in größeren Sektionen aufgebaut, sagt TechnikChe­f Valencia: „Am Ende mussten wir nur sieben Mal mit dem Kran arbeiten, bis die Bahn stand.“Auch für die Statiker war der Wind eine relevante Größe: Zu den normalen Kräften, die auf die Bahn wirken, kommen die 90 Quadratmet­er der drei riesigen Ferrari-Logos. Die Konstrukti­on muss also so stark sein, dass sie auch bei Sturm nicht einknickt. Die zweite Herausford­erung sei die Synchronis­ation der

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