Augsburger Allgemeine (Land West)

Summ, summ, summ in Neusäß

Natur Die Stadt will mit verschiede­nen Aktionen die Bienen in den Mittelpunk­t rücken. Welche Rolle dabei die Blumenstre­ifen im Stadtgebie­t spielen

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Bienen spielen eine wichtige Rolle für die Umwelt. Aus diesem Grund gilt es die Bienenpopu­lationen zu schützen und ihren Fortbestan­d zu fördern. Aus diesem Grund will die Stadt Neusäß unter dem Motto „Gemeinsam für die Bienen“für dieses wichtige Thema sensibilis­ieren und mit Projekten auf die Bienen und ihren wichtigen Stellenwer­t in der Natur aufmerksam machen.

Bereits vor zwei Jahren wurden an zwei Stellen im Schmutterp­ark Blumenfeld­er mit Krokussen und Frühnarzis­sen angelegt. Im vergangene­n Jahr folgten Anpflanzun­gen am Kobelkreuz und an der Oskar-von-Miller-Straße, die nun zum ersten Mal blühen. Diese ersten Frühlingsb­oten machen mit ihrer Farbenprac­ht nicht Freude nach dem Winter, sondern dienen auch als erste Nahrungsqu­ellen im Jahr für Bienen und Hummeln.

Seit mehreren Jahren häufen sich Berichte, dass es immer schwierige­r wird, Bienenvölk­er über den Winter zu bringen. So sterben meist circa zehn Prozent in der kalten Jahreszeit, in schlechten Wintern können es sogar bis zu einem Viertel der Bienen sein. Bienenexpe­rten sagen, dass es ohne die vielen, oft ehrenamtli­chen Imker im Land heutzutage vermutlich überhaupt keine Bienen mehr bei uns gäbe. Die Auswirkung­en wären fatal: Denn die Bienen liefern uns nicht nur Honig, sondern sorgen für die Bestäubung von vielen Blumen und Pflanzen. Ohne Bienen keine Äpfel, keine Birnen, keine Tomaten und vieles mehr.

Um dieser Entwicklun­g auch in Neusäß entgegenzu­wirken, hat der Planungs- und Umweltauss­chuss der Stadt Neusäß beschlosse­n, die Bemühungen der Imker zu unterstütz­en und die städtische­n Aktivitäte­n auszuweite­n. Was für Honig- und Wildbienen förderlich ist, wird in enger Zusammenar­beit mit den Imkern und den Imkereiver­bänden besprochen. Hieraus entwickelt die Stadt Aktivitäte­n, zum Beispiel, dass die städtische­n Flächen so weit wie möglich mit bienenfreu­ndlichen Pflanzen ausgestatt­et und bei Neuanpflan­zungen auch dieser Gesichtspu­nkt mit berücksich­tigt wird. Neu entstehen soll eine Blühfläche im Schmuttern­ur park. Diese soll als Vorzeigeob­jekt für bienenfreu­ndliche Bepflanzun­g auch privater Gartenfläc­hen oder Balkone dienen.

Da aber rein städtische Maßnahmen nicht ausreichen, bittet die Stadt Neusäß die Bürger um Mithilfe. Die Stadt Neusäß wird regelmäßig Informatio­nen über die Bienen, geeignete Bepflanzun­g sowie aktuelle Aktionen von Stadt, Imkern und Neusässer Firmen veröffentl­ichen. Die Aktion „Gemeinsam für die Bienen“wird mehrere Jahre umfassen. „Wir müssen bei den Bürgern, Landwirten und Firmen für dieses Thema werben“, teilt Bürgermeis­ter Richard Greiner mit. „Es muss deutlich werden, dass wir die Bienen brauchen und die Bienen uns.“

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Foto: Kerstin Weidner Zwei Bienen besuchen einen Krokus im Schmutterp­ark.

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