Augsburger Allgemeine (Land West)

Eine gefühlte Niederlage

Bezirkslig­a Nord TSV Gersthofen bleibt beim 1:1 gegen den Abstiegska­ndidaten TSV Möttingen alles schuldig, was man von einem Anwärter auf den Relegation­splatz erwartet

- VON OLIVER REISER

Gersthofen

Der TSV Gersthofen hat einen Matchball im Kampf um den zweiten Platz in der Fußball-Bezirkslig­a vergeben. Gegen den Abstiegska­ndidaten TSV Möttingen ließen die Schwarz-Gelben so ziemlich alles vermissen, was man von einem Anwärter auf den Relegation­splatz zur Landesliga erwartet. Das 1:1-Unentschie­den vor Minuskulis­se fühlte sich am Ende an wie eine Niederlage.

Mit Cyrill Siedlaczek hatte Gersthofen­s Trainer Eddi Keil einen A-Jugendlich­en aufgeboten, der gleich mit dem ersten Schuss auf das Gästetor auf sich aufmerksam machte. Einen Kopfball von Nico Korselt aus kürzester Distanz entschärft­e Möttingens Torwart Christoph Husel (16.). Nach diesem furiosen Auftakt erlahmten die Gersthofer Bemühungen. Die Gäste schaufelte­n immer wieder die Bälle in den Strafraum, die Gersthofer Hintermann­schaft hinterließ nicht den sichersten Eindruck. Wie ein aufgescheu­chter Hühnerhauf­en verhielt man sich beim 0:1. Erst konnte Torhüter Robert Senft noch gegen Max Hagel parieren, doch dann traf Raphael Schmid relativ unbehellig­t ins Netz. Völlig verdient, weil Schmid in der 32. Minute einen Kopfball völlig frei am Tor vorbei setzte, nachdem Hagel nicht gestoppt werden konnte.

Im direkten Gegenzug musste auf Gersthofer Seite eine Standardsi­tuation herhalten. Einen Freistoß von Okan Yavuz köpfte Stefan Schnur- rer zum 1:1 ein (33.). Sein dritter Treffer in Folge.

Schnurrer war es auch, der nach dem Wechsel mit zwei Einzelakti­onen einen Weckruf an seine Kameraden aussandte. Vergeblich: Er zielte zweimal vorbei, seine Kollegen blieben weiter planlos, durchsicht­ig, zu umständlic­h und komplizier­t und ohne jegliche Durchschla­gskraft. Korselt scheiterte mit einem Aufsetzer an Husel (57.), Niklas Kratzer zirkelte die Kugel am langen Eck vorbei (59.), Schnurrer und Siedlaczek wollten sie ins Tor tragen (62.).

In der Schlusspha­se kommt das Kellerkind nochmals

Möttingens Trainer Gerhard Wiedemann, in der kommenden Saison beim TSV Welden tätig, spürte, dass hier etwas geht, und trieb die Seinen nach vorne. Und so hatte der TSV Gersthofen Glück, dass Steffen Husel allein vor dem Tor verstolper­te (70.) und ein Treffer von Marcel Rathke wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Leicht hätte aus der gefühlten Niederlage noch eine echte werden können.

Senft – Kuhn, Wage mann, Ciritci, Leicht (76. Durner) – Yavuz (58. Biehal) – Schnurrer (76. Cvetic), Krat zer, Siedlaczek – Secgin, Korselt.

Ch. Husel, M. Schmidt, Schäble, Maier, Hagel (72. Matt. Rathke), Wunder, Bissinger, Kerscher, Wiedenmann (59. S. Husel), R. Schmid, Wittke (77. Mar. Rathke)

0:1 R. Schmid (19.), 1:1 Schnurrer (33.). – Felix Hoffmann (Kirchdorf). – 92.

TSV Gersthofen: TSV Möttingen: Tore: Schiedsric­hter: Zuschauer:

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Enttäuscht waren die Gersthofer Niklas Kratzer (Nummer 20) und Cyrill Siedlaczek (rechts). Nach dem 1:1 mussten sie von Möt tingens Torwart Christoph Husel getröstet werden.
Foto: Oliver Reiser Enttäuscht waren die Gersthofer Niklas Kratzer (Nummer 20) und Cyrill Siedlaczek (rechts). Nach dem 1:1 mussten sie von Möt tingens Torwart Christoph Husel getröstet werden.

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