Augsburger Allgemeine (Land West)
Eine gefühlte Niederlage
Bezirksliga Nord TSV Gersthofen bleibt beim 1:1 gegen den Abstiegskandidaten TSV Möttingen alles schuldig, was man von einem Anwärter auf den Relegationsplatz erwartet
Gersthofen
Der TSV Gersthofen hat einen Matchball im Kampf um den zweiten Platz in der Fußball-Bezirksliga vergeben. Gegen den Abstiegskandidaten TSV Möttingen ließen die Schwarz-Gelben so ziemlich alles vermissen, was man von einem Anwärter auf den Relegationsplatz zur Landesliga erwartet. Das 1:1-Unentschieden vor Minuskulisse fühlte sich am Ende an wie eine Niederlage.
Mit Cyrill Siedlaczek hatte Gersthofens Trainer Eddi Keil einen A-Jugendlichen aufgeboten, der gleich mit dem ersten Schuss auf das Gästetor auf sich aufmerksam machte. Einen Kopfball von Nico Korselt aus kürzester Distanz entschärfte Möttingens Torwart Christoph Husel (16.). Nach diesem furiosen Auftakt erlahmten die Gersthofer Bemühungen. Die Gäste schaufelten immer wieder die Bälle in den Strafraum, die Gersthofer Hintermannschaft hinterließ nicht den sichersten Eindruck. Wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen verhielt man sich beim 0:1. Erst konnte Torhüter Robert Senft noch gegen Max Hagel parieren, doch dann traf Raphael Schmid relativ unbehelligt ins Netz. Völlig verdient, weil Schmid in der 32. Minute einen Kopfball völlig frei am Tor vorbei setzte, nachdem Hagel nicht gestoppt werden konnte.
Im direkten Gegenzug musste auf Gersthofer Seite eine Standardsituation herhalten. Einen Freistoß von Okan Yavuz köpfte Stefan Schnur- rer zum 1:1 ein (33.). Sein dritter Treffer in Folge.
Schnurrer war es auch, der nach dem Wechsel mit zwei Einzelaktionen einen Weckruf an seine Kameraden aussandte. Vergeblich: Er zielte zweimal vorbei, seine Kollegen blieben weiter planlos, durchsichtig, zu umständlich und kompliziert und ohne jegliche Durchschlagskraft. Korselt scheiterte mit einem Aufsetzer an Husel (57.), Niklas Kratzer zirkelte die Kugel am langen Eck vorbei (59.), Schnurrer und Siedlaczek wollten sie ins Tor tragen (62.).
In der Schlussphase kommt das Kellerkind nochmals
Möttingens Trainer Gerhard Wiedemann, in der kommenden Saison beim TSV Welden tätig, spürte, dass hier etwas geht, und trieb die Seinen nach vorne. Und so hatte der TSV Gersthofen Glück, dass Steffen Husel allein vor dem Tor verstolperte (70.) und ein Treffer von Marcel Rathke wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Leicht hätte aus der gefühlten Niederlage noch eine echte werden können.
Senft – Kuhn, Wage mann, Ciritci, Leicht (76. Durner) – Yavuz (58. Biehal) – Schnurrer (76. Cvetic), Krat zer, Siedlaczek – Secgin, Korselt.
Ch. Husel, M. Schmidt, Schäble, Maier, Hagel (72. Matt. Rathke), Wunder, Bissinger, Kerscher, Wiedenmann (59. S. Husel), R. Schmid, Wittke (77. Mar. Rathke)
0:1 R. Schmid (19.), 1:1 Schnurrer (33.). – Felix Hoffmann (Kirchdorf). – 92.
TSV Gersthofen: TSV Möttingen: Tore: Schiedsrichter: Zuschauer: