Augsburger Allgemeine (Land West)
Mini Bebauungsplan für Tiefbau Unternehmen
Gemeinderat Am Ortsrand von Neumünster soll ein Bürogebäude entstehen. Beim Kernwegenetz gibt es noch Beratungsbedarf
Für ein Bürogebäude mit Betriebsleiterwohnung auf dem Gelände des Tiefbauunternehmens Steppe in Neumünster muss ein eigener, vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt und der Flächennutzungsplan entsprechend geändert werden. Bürgermeister Bernhard Walter sagte vor dem Gemeinderat, er sei ebenso wie Bauherr und Gemeindeverwaltung der Meinung gewesen, dass der Bauantrag ohne derartigen Aufwand behandelt werden könnte, aber das Landratsamt fordere den Bebauungsplan, weil das Gelände am südlichen Ortsrand von Neumünster im Außenbereich liege.
Der Architekt und Stadtplaner Michael Lehni stellte dem Gemeinderat den Planentwurf vor. Er empfahl, den größeren Teil des Firmengeländes, das bisher als Mischgebiet ausgewiesen ist, in ein Gewerbegebiet umzuwandeln.
Im Süden soll ein fünf Meter breiter Grüngürtel in Verlängerung der bestehenden Baumgruppe vor dem Firmengebäude die Fläche zu den Feldern hin abgrenzen. Dieser Grüngürtel zieht sich gemäß Plan im Osten an der Schmalseite des Grundstücks entlang und wird auch im Westen ein Stück weit weitergeführt.
Ein Schallschutzgutachten lässt nach den Worten von Michael Lehni nicht erwarten, dass die zulässigen Werte überschritten werden. Nachts dürfen von 22 bis 6 Uhr keine Lastwagen be- und entladen werden. Als Ausgleichsflächen gemäß Naturschutzrecht dienen – zusammen mit der Eingrünung am Baugebiet selbst – Wiesen im Bereich der ehemaligen Kläranlage nahe dem Weg in Richtung Violau. Vorgesehen sind laut Lehni zweimahdige, ungedüngte Wiesen, die in der Uferzone des Aspach-Bachs abgeflacht werden sollen.
Der Gemeinderat stimmte dem Planentwurf zu und beauftragte die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit der Planungsgruppe Lehni die vorgezogene Bürgerbeteiligung vorzubereiten und die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange einzuholen.
Auch Christian Litzel in Unterschöneberg erweitert seinen Betrieb: Er plant eine landwirtschaftliche Mehrzweckhalle nahe dem bestehenden Stall östlich der ehemaligen Kläranlage im Süden der Straße nach Reutern. Der Gemeinderat billigte das Vorhaben einstimmig.
Außerdem berichtete Bürgermeister Walter über den Sachstand des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) im Holzwinkel und in Altenmünster. Dabei ging er vor allem auf das Kernwegenetz ein und zeigte sich erstaunt, dass die Berater der BBV LandSiedlung, eines Dienstleistungsunternehmens des Bayerischen Bauernverbandes, den Instandsetzungsbedarf mehrerer Wege in der Gemeinde ganz anders einschätzten als Gemeinderat und Verwaltung. In Absprache mit dem Gemeinderat will Walter die Prioritätenliste überarbeiten lassen.
Über die geplante interkommunale Musikschule im Rahmen des ILEK würden derzeit Gespräche geführt, für Naturfreibäder sei eine Voruntersuchung in Auftrag gegeben worden.