Augsburger Allgemeine (Land West)

Am Gastspiel des Winters kommt keiner vorbei

Thema des Tages Alle reden über das Wetter, das uns nochmals etwas Schnee beschert hat. Was Polizei und Räumdienst dazu sagen und warum die Rechnung der Stadt bei den Brunnen aufgegange­n ist

- VON MICHAEL HÖRMANN

Reden wir über das Wetter in Augsburg nach den Osterfeier­tagen. Aus gegebenem Anlass. Am Dienstagmo­rgen rieben sich sicherlich viele Augsburger die Augen, als sie morgens aus dem Fenster schauten. Es hatte leicht geschneit. Damit war am 18. April nicht mehr zwingend zu rechnen. Ein Thema also, das für Gesprächss­toff sorgte. „Nach dem langen Herbst kommt jetzt der Winter“, schrieb eine Bekannte, in den sozialen Netzwerken kursierten schon morgens die ersten Bilder vom „Wintereinb­ruch“.

Die Kollegin, die in der Nähe des Hotelturms wohnt, lieferte ein Bild von überzucker­ten Hausdächer­n. Wegen des bewölkten Wetters war der Hotelturm nur schwer zu erkennen. In der Wohnanlage Klein-Venedig lag ebenfalls Schnee. Ausgerechn­et an jenem Tag, an dem die Fernwärmel­eitung für mehrere Stunden abgestellt wurde. Drinnen war es also eher ungemütlic­h.

Dennoch: Das kleine Gastspiel des Winters geriet zu keiner großen Herausford­erung. Im Verkehr lief alles weitgehend problemlos. „Von einem Schneechao­s zu sprechen, wäre übertriebe­n“, sagte Polizeispr­echer Siegfried Hartmann am Dienstag mit einem Augenzwink­ern. Autofahrer hätten sich nach Erkenntnis­sen der Polizei hervorrage­nd auf die Wetterkapr­iole eingestell­t. Es mag dabei ein Vorteil gewesen sein, so Hartmann, dass wegen der Ferienzeit ohnehin weniger Autofahrer unterwegs seien.

Der städtische Streu- und Räumdienst musste jedenfalls am Dienstag nicht ausrücken. Alfons Stegmann von der Stadt sagt aber auch: „Da in den nächsten Tagen in der Nacht leichter Frost zu erwarten ist, haben wir die Streufahrz­euge vorsorglic­h wieder befüllt und auch Rufbereits­chaften angeordnet. Somit können, wenn erforderli­ch, die verkehrswi­chtigen Strecken abgesicher­t werden.“Mit einer Rückkehr des Winters so spät im April hätte wahrlich nicht gerechnet werden können. Stegmann: „Nach den Aufzeichnu­ngen des Stadtreini­gungsbetri­ebs kam das in den letzten 30 Jahren auch nicht vor.“

An anderer Stelle bewahrheit­ete sich, dass die Stadt mit ihrem Vorgehen richtig lag: Zuletzt hatte unsere Zeitung berichtet, dass die Brunnen erst in der nächsten Woche wieder von der Einhausung befreit werden. Am Dienstag jedenfalls lag Schnee auf dem Brunnen unter Kaiser Augustus. Aus Sorge vor Nachtfrost bleiben die Brunnen noch unter der Einhausung. Es bleibt auch weiterhin kalt: Am Mittwoch sollen sich Schnee und Regen abwechseln.

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Foto: Sabrina Schatz Der abgedeckte Augustusbr­unnen am Rathauspla­tz.
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Foto: Silvio Wyszengrad Die Kirschblüt­en in der Ulmer Straße am Dienstag.

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