Augsburger Allgemeine (Land West)
Komm unter meine Decke…
Wetter Viele Hobbygärtner sorgen sich um ihre Pflanzen. Experten geben Tipps, wie sie Pflanzen gegen Schnee und Kälte schützen
Landkreis
War die Arbeit im eigenen Garten in den vergangenen Wochen umsonst? Schaden der plötzliche Schnee und die Kälte den zahlreichen schon blühenden Pflanzen? Die Sorgen der Hobbygärtner sind groß. Gartenexperten aber geben Entwarnung: Die meisten Pflanzen sind auf späte Kälteeinbrüche gut eingestellt. Wenige Handgriffe reichen, um Veilchen, Narzissen und Stauden sicher durch das WinterIntermezzo zu bringen.
Für Menschen wäre es eine kalte Decke, aber Pflanzen tut der Schnee gut. Ulrich Zott, Gärtner vom Obsthof aus Ustersbach, weiß: „Schnee ist nicht das Problem, denn dieser bildet eine Isolierschicht und schützt vor dem Erfrieren.“Der Experte rät dennoch die Blumen mit einem Vlies zu umhüllen. Thomas Haag, Mitarbeiter im Wörner Gartencenter in Neusäß, fügt hinzu: „So hat es die Pflanze ein bis zwei Grad wärmer und ist vor allem vor dem Windfrost geschützt.“
Gefährlich wird der Pflanzenwelt die Kälte. Temperaturen unter null Grad sind ein Problem. Dringen die niedrigen Temperaturen durch die Erde, frieren die Wurzeln der Pflanzen ein. Daraus resultierende Schäden sind nicht auf Anhieb sichtbar. Johann Grönninger, Vorsitzender des Gartenbauvereins Mittleres Schmuttertal, erklärt: „Das ist wie in der Gefriertruhe - da sieht auch alles frisch aus.“
Die möglichen Auswirkungen zeigen sich erst in den nächsten Wochen. Hat es die Blume erwischt, ähneln Anzeichen denen von Wassermangel: Die Blüte fällt ab, die Blätter hängen welk und werden braun. So weit wird es nach den Einschätzungen der Experten diese Woche nicht kommen. Für die ungemütlichen Tage raten die Fachmänner, Topfpflanzen an einen warmen Ort zu bringen. Das kann die Garage sein oder ein beheizter Raum. Auch die windstille Ecke einer Hauswand wirkt sich positiv aus.
Schlechte Aussichten haben derzeit vor allem Tomaten- oder Gurkenfreunde. „Jetzt ist nicht die Zeit dafür“, sagt Haag. Auch wer sich schon Geranien besorgt hat, wird sich schwer tun, diese durch die turbulenten Tage zu bringen. „Die Ungeduld wird sich leider rächen“, sagt Haag. Wer Exotisches wie Zitronenoder Orangenbäumchen hat, solle diese ins Innere bringen. Heimische Blumensorten wie Veilchen, Tulpen und Narzissen sind widerspenstiger und halten die Bedingungen problemlos aus. Auch Gehölze wie Stauden können jetzt eingepflanzt werden.