Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Beinahe Unfall und seine Folgen für die Zukunft
Brauchtum In Döpshofen wird der Maibaum jetzt per Kran aufgestellt. Das steckt dahinter
Gessertshausen
Zum 1. Mai wird in Bayern mit dem Aufstellen des Maibaums Tradition lebendig. Oft sind es örtliche Vereine wie etwa die Freiwilligen Feuerwehren, die diesen Tag mit dem feierlichen Aufstellen eines geschmückten, verzierten, hochstämmigen Baumes feiern. In ländlichen Orten, wie auch in einigen Ortsteilen von Gessertshausen, wird der Maibaum noch mit Muskelkraft aufgestellt. Anderswo hingegen kommen allerdings im Hinblick auf eine erhöhte Unfallgefahr inzwischen immer mehr Maschinen wie Kräne oder Holzvollernter zum Einsatz.
Gefährlich wurde es auch im vergangenen Jahr im Ortsteil Döpshofen, als der Maibaum mittels Scheren aufgestellt werden sollte und dabei abrutschte. „Es hätte für einige gefährlich werden können“, erklärte Bürgermeister Jürgen Mögele jetzt. An der daraus entstandenen Diskussion, wie der Maibaum in Zukunft aufzustellen sei, hat sich jetzt auch der Gemeinderat beteiligt und diesen Punkt auf seine Tagesordnung gesetzt, wie der Bürgermeister anschließend berichtete.
„Scheren oder Kran“, „Sicherheit oder Tradition“, der Gemeinderat diskutierte über die künftige Vorgehensweise. Im Vorfeld hatten darüber die Vereine bereits gesprochen und ihre Vorschläge unterbreitet. Und so sieht das Ergebnis aus: Künftig soll in Gessertshausen, Deubach und Döpshofen der Maibaum mit einem Autokran aufgestellt werden, in Wollishausen und Margertshausen, hier verfügt man laut Bürgermeister Mögele über eine besondere Absicherung, sollen nach wie vor Scheren zum Einsatz kommen. Um der Versicherungspflicht, die über den Bürgermeister läuft, genüge zu tun, wird in den einzelnen Orten stellvertretend für die Gemeinde eine für das Aufstellen des Maibaums verantwortliche Person benannt. Diese beauftragt die nötigen Helfer, die den Maibaum aufstellen. Sobald diese sich in die Helferliste eingetragen haben, sind sie durch die gemeindliche Versicherung bei eventuellen Unfällen abgesichert.
Die Kosten für den Autokran tragen die Vereine selbst aus der Vereinskasse. In den Ortsteilen übernehmen die Aufgabe des Maibaumaufstellens abwechselnd die Schützen und die Feuerwehr. In Ortsteil Gessertshausen selbst zeichnet die Gemeinschaft der Gessertshauser Ortsvereine verantwortlich.