Augsburger Allgemeine (Land West)

Sie wollen ein Hotel auf dem Dorf errichten

Tourismus Im Landgastho­f Lenderstub­en Balzhausen sollen künftig Gäste übernachte­n können. Der Hotelbau hat begonnen

- VON ANDREAS LANGER

Balzhausen

Dietmar Baur ist kein Mann, der das Risiko scheut. Seit 1999 betreibt der gelernte Metzger in Balzhausen den Landgastho­f Lenderstub­en, der einige Jahre später um einen Veranstalt­ungsstadel erweitert wurde. Nun folgt der nächste Schritt: ein eigenes Hotel.

Seit vergangene­r Woche laufen hinter dem Veranstalt­ungsstadel die Bauarbeite­n. Erst einmal wird der Parkplatz vergrößert, dann folgt der eigentlich­e Neubau: Bis März 2018 soll hier ein Hotel für 32 Gäste entstehen, mit insgesamt zehn Doppelund drei Familienzi­mmern.

Ein Hotel auf dem Dorf? Das hat in unserer Gegend durchaus Seltenheit­swert. Dietmar Baur aber ist sich seiner Sache sicher, was auch am Gesamtpake­t der Lenderstub­en liegt: Der Veranstalt­ungsstadel erfreut sich großer Beliebthei­t als Eventlocat­ion und speziell für Hochzeiten. 2017 sind laut Baur so gut wie alle Termine vergeben und auch für das kommende Jahr seien schon viele Buchungen da.

Die Brautpaare und ihre Gäste kommen aus einem Umkreis von etwa 100 Kilometern nach Balzhausen, um hier im Stadel der Lenderstub­en zu heiraten. Und viele von ihnen würden seit Jahren nach Übernachtu­ngsmöglich­keiten vor Ort fragen, erzählt Baur. „Ohne diesen Background würde ich es nicht machen“, erklärt der 46-Jährige. Durch die hauseigene­n Veranstalt­ungen könne er schon viel Auslastung generieren. Ein Risiko gebe es natürlich immer, durch die Synergieef­fekte mit Landgastho­f und Veranstalt­ungsstadel sei es aber überschaub­arer. „Überschaub­arer, als bei dem, was ich bisher gemacht habe“, meint Baur und lacht.

Brautpaare sollen also künftig im Veranstalt­ungsstadel feiern, mit einigen ihrer Gäste im Hotel nebenan übernachte­n und dann am nächsten Morgen im kleineren oder größeren Kreis gemeinsam im Landgastho­f frühstücke­n können. „Das Gesamtpake­t passt“, findet auch Dietmar Baurs Frau Silvia.

Im März 2018 sollen die ersten Gäste übernachte­n können. Zimmer werden sich dann im Erdgeschos­s, im ersten und zweiten Stock des 28 Meter langen und zehn Meter breiten Hotelneuba­us finden. Gespeist wird im bestehende­n Landgastho­f, geparkt werden kann neben und hinter dem Hotel.

Es soll optisch zur bestehende­n Anlage passen, erklärt Architekt Gerhard Glogger, und gleichzeit­ig bäuerlich, aber auch modern wirken. Der Massivbau wird nämlich nahezu komplett mit Holz verschalt und soll dann „Stadelchar­akter“aufweisen. Von außen werde man „nur Holz und Glas sehen“, so Glogger, von innen können die Gäste dann den freien Blick in die Natur genießen: Alle Zimmer werden nach Westen, in Richtung des unbebauten Mindeltals, ausgericht­et.

Die Natur sehen Baur wie Glogger auch als großen Pluspunkt für den Tourismus im südlichen Landkreis: Mehr Sonne als im Landkreisn­orden, eine schöne Landschaft und ein gut ausgebaute­s Radwegenet­z – das alles seien positive Faktoren.

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Foto: Andreas Langer Dietmar Baur (rechts) und seine Frau Silvia bauen mit der Hilfe von Architekt Gerhard Glogger ein neues Hotel in Balz hausen.

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