Augsburger Allgemeine (Land West)
Bürgermeisterin Klosterlechfelds tritt zurück
Politik Der Gemeinderat muss am Montag einen Nachfolger für die Vize Claudia Laerm wählen. Es dürfte mehrere Bewerber geben
Klosterlechfeld
Claudia Laerm ist nicht länger die Zweite Bürgermeisterin von Klosterlechfeld – ihre Amtszeit endet damit nach ziemlich genau drei Jahren. Die Fraktionsvorsitzende der UKW wurde im Frühjahr 2014 als erste Frau in der Geschichte Klosterlechfelds in dieses Amt gewählt. Vor Kurzem hat sie den parteilosen Bürgermeister Rudolf Schneider ihren Rücktritt schriftlich mitgeteilt.
Die genauen Hintergründe sind nicht bekannt. In dem Schreiben ist lediglich von „persönlichen Gründen“die Rede. Laerm selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Für Schneider kam ihr Entschluss „aus heiterem Himmel“. Er interpretiert Laerms Schreiben so, dass sie den zeitlichen Aufwand von Beruf – Laerm ist Lehrerin in München – und die Verpflichtungen als Zweite Bürgermeisterin nicht mehr miteinander vereinbaren kann. Schneider teilt mit, dass er sich immer auf seine Stellvertreterin verlassen konnte, wenngleich sie nicht immer einer Meinung waren.
Reinhard Hiller, Fraktionsvorsitzender der CSU, wurde von Laerms Rücktritt ebenfalls überrascht, möchte über die Beweggründe aber nicht spekulieren. Für Christoph Donderer kam dieser Schritt dagegen nicht ganz unerwartet: „Es waren schon Anzeichen da und es gab sicher nicht nur einen Grund“, sagt der Fraktionsvorsitzende der FWV/ GFK. Wie es jetzt weitergeht, ist zumindest terminlich klar: Bei der nächsten Gemeinderatssitzung am Montag, 24. April, 19.30 Uhr, wird ein neuer Zweiter Bürgermeister gewählt. Die CSU ist mit fünf Gemeinderäten die stärkste Fraktion und stellt bislang keinen Bürgermeister. Ob Erwin Mayer, der CSUBürgermeisterkandidat 2014, oder sich ein anderes Mitglied zur Wahl stellt, ist noch nicht beschlossen. „Wir haben in den nächsten Tagen eine Fraktionssitzung und gehen dieses Thema ergebnisoffen an“, sagt CSU-Fraktionsvorsitzender Hiller.
Ein Stückchen weiter ist die FWV/GFK. Die Fraktionsgemeinschaft hat nach Angaben von Donderer vor, einen Kandidaten aufzustellen. „Aber ich werde es sicher nicht“, sagt der Vorsitzende. Mit 64 Jahren sei er nach eigener Aussage zu alt: „Da sollten Jüngere hin.“Eine endgültige Entscheidung über den möglichen Kandidaten soll bei einer Fraktionssitzung am Donnerstag fallen.
Und wie positioniert sich die SPD? Andreas Hornung ist seit 33 Jahren im Gemeinderat, 2014 wurde er als Dritter Bürgermeister gewählt. Er schließt nicht aus, dass er sich am Montag zur Wahl stellt. Seine spontane Entscheidung macht er davon abhängig, welche Gemeinderäte von den anderen Fraktionen aufgestellt werden. „Ein Zweiter Bürgermeister muss unter anderem auf außergewöhnliche Sitzungen gehen und den Bürgermeister entlasten. Nur zum Präsentieren brauchen wir niemand“, sagt Hornung.
Die Neuwahl erfolgt am Montag in geheimer Abstimmung. Gewählt ist derjenige Kandidat, der mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen erhält. Wird die Mehrheit im ersten Wahlgang nicht erreicht, erfolgt eine Stichwahl. Bei Stimmengleichheit in der Stichwahl entscheidet das Los.
Bürgermeister Schneider geht davon aus, dass sich zwei oder gar drei Kandidaten zur Wahl stellen. „Das wird eine sehr spannende Nummer werden“, sagt Schneider. Mit einer Entscheidung in der ersten Runde rechnet er nicht. Sollte sich Hornung tatsächlich als Zweiter Bürgermeister aufstellen lassen und gewählt werden, müsste das Amt des Dritten Bürgermeisters neu besetzt werden.