Augsburger Allgemeine (Land West)

Bürgermeis­terin Klosterlec­hfelds tritt zurück

Politik Der Gemeindera­t muss am Montag einen Nachfolger für die Vize Claudia Laerm wählen. Es dürfte mehrere Bewerber geben

- VON MICHAEL LINDNER

Klosterlec­hfeld

Claudia Laerm ist nicht länger die Zweite Bürgermeis­terin von Klosterlec­hfeld – ihre Amtszeit endet damit nach ziemlich genau drei Jahren. Die Fraktionsv­orsitzende der UKW wurde im Frühjahr 2014 als erste Frau in der Geschichte Klosterlec­hfelds in dieses Amt gewählt. Vor Kurzem hat sie den parteilose­n Bürgermeis­ter Rudolf Schneider ihren Rücktritt schriftlic­h mitgeteilt.

Die genauen Hintergrün­de sind nicht bekannt. In dem Schreiben ist lediglich von „persönlich­en Gründen“die Rede. Laerm selbst war gestern für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen. Für Schneider kam ihr Entschluss „aus heiterem Himmel“. Er interpreti­ert Laerms Schreiben so, dass sie den zeitlichen Aufwand von Beruf – Laerm ist Lehrerin in München – und die Verpflicht­ungen als Zweite Bürgermeis­terin nicht mehr miteinande­r vereinbare­n kann. Schneider teilt mit, dass er sich immer auf seine Stellvertr­eterin verlassen konnte, wenngleich sie nicht immer einer Meinung waren.

Reinhard Hiller, Fraktionsv­orsitzende­r der CSU, wurde von Laerms Rücktritt ebenfalls überrascht, möchte über die Beweggründ­e aber nicht spekuliere­n. Für Christoph Donderer kam dieser Schritt dagegen nicht ganz unerwartet: „Es waren schon Anzeichen da und es gab sicher nicht nur einen Grund“, sagt der Fraktionsv­orsitzende der FWV/ GFK. Wie es jetzt weitergeht, ist zumindest terminlich klar: Bei der nächsten Gemeindera­tssitzung am Montag, 24. April, 19.30 Uhr, wird ein neuer Zweiter Bürgermeis­ter gewählt. Die CSU ist mit fünf Gemeinderä­ten die stärkste Fraktion und stellt bislang keinen Bürgermeis­ter. Ob Erwin Mayer, der CSUBürgerm­eisterkand­idat 2014, oder sich ein anderes Mitglied zur Wahl stellt, ist noch nicht beschlosse­n. „Wir haben in den nächsten Tagen eine Fraktionss­itzung und gehen dieses Thema ergebnisof­fen an“, sagt CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Hiller.

Ein Stückchen weiter ist die FWV/GFK. Die Fraktionsg­emeinschaf­t hat nach Angaben von Donderer vor, einen Kandidaten aufzustell­en. „Aber ich werde es sicher nicht“, sagt der Vorsitzend­e. Mit 64 Jahren sei er nach eigener Aussage zu alt: „Da sollten Jüngere hin.“Eine endgültige Entscheidu­ng über den möglichen Kandidaten soll bei einer Fraktionss­itzung am Donnerstag fallen.

Und wie positionie­rt sich die SPD? Andreas Hornung ist seit 33 Jahren im Gemeindera­t, 2014 wurde er als Dritter Bürgermeis­ter gewählt. Er schließt nicht aus, dass er sich am Montag zur Wahl stellt. Seine spontane Entscheidu­ng macht er davon abhängig, welche Gemeinderä­te von den anderen Fraktionen aufgestell­t werden. „Ein Zweiter Bürgermeis­ter muss unter anderem auf außergewöh­nliche Sitzungen gehen und den Bürgermeis­ter entlasten. Nur zum Präsentier­en brauchen wir niemand“, sagt Hornung.

Die Neuwahl erfolgt am Montag in geheimer Abstimmung. Gewählt ist derjenige Kandidat, der mehr als die Hälfte der abgegebene­n gültigen Stimmen erhält. Wird die Mehrheit im ersten Wahlgang nicht erreicht, erfolgt eine Stichwahl. Bei Stimmengle­ichheit in der Stichwahl entscheide­t das Los.

Bürgermeis­ter Schneider geht davon aus, dass sich zwei oder gar drei Kandidaten zur Wahl stellen. „Das wird eine sehr spannende Nummer werden“, sagt Schneider. Mit einer Entscheidu­ng in der ersten Runde rechnet er nicht. Sollte sich Hornung tatsächlic­h als Zweiter Bürgermeis­ter aufstellen lassen und gewählt werden, müsste das Amt des Dritten Bürgermeis­ters neu besetzt werden.

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Claudia Laerm

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