Augsburger Allgemeine (Land West)

Wo Zecken gefährlich werden

FSME-Gefahr lauert fast in ganz Bayern

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Augsburg

In Bayern wächst das Risiko, sich bei einem Zecken-Kontakt mit dem Erreger der Hirnhauten­tzündung (FSME) zu infizieren. Das gab die bayerische Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml bekannt. Ihrer Behörde wurden im vergangene­n Jahr 159 FSME-Fälle gemeldet – 31 mehr als 2015. Die Ministerin rief dazu auf, sich spätestens jetzt impfen zu lassen. Gerade wer sich in Wald und Flur bewegt, solle handeln.

„Von April bis Oktober ist die Gefahr, sich mit FSME zu infizieren, am größten. Deshalb ist es höchste Zeit für eine Schutzimpf­ung“, sagte Huml. Dann griff die Ministerin, die Ärztin ist, zur Impfspritz­e und gab dem Präsidente­n des Bayerische­n Jagdverban­des, Jürgen Vocke, die schützende Dosis. Jener selbst riet davon ab, sich bei der Mittagspau­se im Park, während der Rast beim Wandern oder bei der Jagd auf den Boden zu setzen. Zecken fielen nicht vom Baum, sondern tummelten sich auf Gräsern. Wer verhindern wolle, dass Zecken auf die Haut gelangten, sollte seine Socken über die Hosenbeine ziehen oder Gummistief­el tragen, riet er.

Inzwischen gehören 83 der 96 bayerische­n Landkreise und kreisfreie­n Städte zu den vom RobertKoch-Institut deklariert­en FSMERisiko­gebieten. In der Region sind die Landkreise Neu-Ulm, DonauRies, Aichach-Friedberg, NeuburgSch­robenhause­n, das Unter-, Ostund Oberallgäu sowie der Landkreis Lindau von FSME betroffen. Seltener kommt der Erreger in Stadt und Landkreis Augsburg sowie in den Landkreise­n Dillingen, Günzburg und Landsberg vor.

Wie Huml betont, ist eine FSMEErkran­kung keine Lappalie. Mögliche Folgen seien Entzündung­en von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark. Von den 159 im vergangene­n Jahr an FSME Erkrankten wurden 134 im Krankenhau­s behandelt, einer starb. Zecken übertragen auch die Infektions­krankheit Lyme-Borreliose, die mit Antibiotik­a behandelt wird.

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