Augsburger Allgemeine (Land West)
Ärger über Verlegung der AVV Bushaltestellen
Nahverkehr II Viele Fahrgäste fühlen sich nicht ausreichend informiert und beklagen ein „Kuddelmuddel“. Beim AVV zeigt man sich zufrieden
Seit Dienstag können 20 Regionalbuslinien wegen Bauarbeiten nicht mehr den Busbahnhof am Augsburger Hauptbahnhof anfahren. Beim Verkehrsverbund AVV ist man der Meinung, die Verlegung der Haltestellen in die Innenstadt sei bisher „sehr gut“verlaufen. Viele Fahrgäste sehen das allerdings ganz anders. Und das, obwohl es in den Osterferien gerade eher ruhig ist.
Wie eine Umfrage unserer Zeitung vor Ort ergibt, sind es weniger die neuen Haltestellenpunkte selbst, die die Kunden irritieren. Viele Fahrgäste beklagen eine mangelhafte Informationspolitik des AVV. So auch Andreas Fritsch. Er musste am ersten Tag bei Schneeregen an der Haltestelle beim Theater rund eine Stunde auf seinen Bus nach Zusmarshausen warten. Der Grund: Für ihn war nicht ersichtlich, dass sich durch die Verlegung auch die Abfahrtszeiten verschoben haben. „Die Durchsagen im Bus waren da mehr als dürftig“, sagt er. Zudem stehe davon auch nichts in der Infobroschüre. Darum habe er seinen Bus verpasst.
Was am Dienstagvormittag auffällt: Nur an wenigen Haltestellen stehen Mitarbeiter des AVV, um Fahrgästen Auskunft zu erteilen. In einigen Fällen müssen Busfahrer beschwichtigen. In ein paar Tagen hätten sich alle auf die Umstellung eingestellt, hoffen sie. Am Nachmittag sind schon mehr Mitarbeiter in gelben Westen an den Haltestellen zu sehen. Sie verteilen Informationsbroschüren und geben ausführlich Auskunft. Ein Service, der von den Wartenden umfassend in Anspruch genommen wird. Denn viele Passanten finden, die Haltestellenverlegung sei „schon ein ganz schönes Kuddelmuddel“.
Aber den Fahrgästen fällt auch Positives auf: Gerade die Busfahrer – da sind viele einer Meinung – würden sich sehr darum bemühen, auf die Fragen einzugehen und so Infor- mationslücken zu schließen. AVVSprecherin Irene Goßner sind die Schwierigkeiten bekannt: „Uns ist bewusst, das die Situation für den Fahrgast unbequem ist.“Aber durch die Baustelle auf dem Bahnhofsplatz habe man keine andere Lösung gesehen. Mit Flyern, Durchsagen und Informationsstände habe man versucht, vorab so viele Fahrgäste wie möglich zu erreichen. „Die Abfahrtszeiten haben sich höchstens im einminütigen Bereich verändert“, betont sie.
Manche Fahrgäste nehmen die Umstellung aber auch gelassen. Zum Beispiel Samira Deil, die gerade aus Bonstetten kommt. „Ich finde, es geht schon. Aber ein bisschen auskennen in Augsburg muss man sich schon.“
Am Montag, 24. April, wird sich ein Teil der AVV-Fahrgäste schon wieder umstellen müssen. Denn dann steht, wie berichtet, bereits die nächste Verlegung an. Die Linien 305, 700, 740 und 600 kehren auf den Bahnhofsplatz zurück. Hinzu kommen nächste Woche die Schüler aus den Osterferien zurück. Wie reibungslos dann der Regionalverkehr abläuft, darauf ist der AVV selbst gespannt. „Erst dann können wir eine Bilanz aufstellen, ob die Informationen bei den Leuten auch angekommen ist“, sagt Goßner.