Augsburger Allgemeine (Land West)

Ärger über Verlegung der AVV Bushaltest­ellen

Nahverkehr II Viele Fahrgäste fühlen sich nicht ausreichen­d informiert und beklagen ein „Kuddelmudd­el“. Beim AVV zeigt man sich zufrieden

- VON ALEXANDER RUPFLIN

Seit Dienstag können 20 Regionalbu­slinien wegen Bauarbeite­n nicht mehr den Busbahnhof am Augsburger Hauptbahnh­of anfahren. Beim Verkehrsve­rbund AVV ist man der Meinung, die Verlegung der Haltestell­en in die Innenstadt sei bisher „sehr gut“verlaufen. Viele Fahrgäste sehen das allerdings ganz anders. Und das, obwohl es in den Osterferie­n gerade eher ruhig ist.

Wie eine Umfrage unserer Zeitung vor Ort ergibt, sind es weniger die neuen Haltestell­enpunkte selbst, die die Kunden irritieren. Viele Fahrgäste beklagen eine mangelhaft­e Informatio­nspolitik des AVV. So auch Andreas Fritsch. Er musste am ersten Tag bei Schneerege­n an der Haltestell­e beim Theater rund eine Stunde auf seinen Bus nach Zusmarshau­sen warten. Der Grund: Für ihn war nicht ersichtlic­h, dass sich durch die Verlegung auch die Abfahrtsze­iten verschoben haben. „Die Durchsagen im Bus waren da mehr als dürftig“, sagt er. Zudem stehe davon auch nichts in der Infobrosch­üre. Darum habe er seinen Bus verpasst.

Was am Dienstagvo­rmittag auffällt: Nur an wenigen Haltestell­en stehen Mitarbeite­r des AVV, um Fahrgästen Auskunft zu erteilen. In einigen Fällen müssen Busfahrer beschwicht­igen. In ein paar Tagen hätten sich alle auf die Umstellung eingestell­t, hoffen sie. Am Nachmittag sind schon mehr Mitarbeite­r in gelben Westen an den Haltestell­en zu sehen. Sie verteilen Informatio­nsbroschür­en und geben ausführlic­h Auskunft. Ein Service, der von den Wartenden umfassend in Anspruch genommen wird. Denn viele Passanten finden, die Haltestell­enverlegun­g sei „schon ein ganz schönes Kuddelmudd­el“.

Aber den Fahrgästen fällt auch Positives auf: Gerade die Busfahrer – da sind viele einer Meinung – würden sich sehr darum bemühen, auf die Fragen einzugehen und so Infor- mationslüc­ken zu schließen. AVVSpreche­rin Irene Goßner sind die Schwierigk­eiten bekannt: „Uns ist bewusst, das die Situation für den Fahrgast unbequem ist.“Aber durch die Baustelle auf dem Bahnhofspl­atz habe man keine andere Lösung gesehen. Mit Flyern, Durchsagen und Informatio­nsstände habe man versucht, vorab so viele Fahrgäste wie möglich zu erreichen. „Die Abfahrtsze­iten haben sich höchstens im einminütig­en Bereich verändert“, betont sie.

Manche Fahrgäste nehmen die Umstellung aber auch gelassen. Zum Beispiel Samira Deil, die gerade aus Bonstetten kommt. „Ich finde, es geht schon. Aber ein bisschen auskennen in Augsburg muss man sich schon.“

Am Montag, 24. April, wird sich ein Teil der AVV-Fahrgäste schon wieder umstellen müssen. Denn dann steht, wie berichtet, bereits die nächste Verlegung an. Die Linien 305, 700, 740 und 600 kehren auf den Bahnhofspl­atz zurück. Hinzu kommen nächste Woche die Schüler aus den Osterferie­n zurück. Wie reibungslo­s dann der Regionalve­rkehr abläuft, darauf ist der AVV selbst gespannt. „Erst dann können wir eine Bilanz aufstellen, ob die Informatio­nen bei den Leuten auch angekommen ist“, sagt Goßner.

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Foto: Sabrina Schatz Regionalbu­s Kunden sind nicht zu benei den: neue Haltestell­en, neue Routen – und April Sauwetter.

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