Augsburger Allgemeine (Land West)
Von Show bis Erwin Pelzig
Bilanz Stadthalle Gersthofen hat wieder gute Zahlen vorzuweisen. 200 Veranstaltungen
Gersthofen
Mit Erwin Pelzig oder „Opern auf Bayrisch“punkten: Die Gersthofer Stadthalle läuft wie geschmiert. Dies geht zumindest aus dem Jahresbericht für 2016 hervor, den Kulturreferent Helmut Gieber dem Kulturausschuss vorlegte. Bei geringfügig weniger Veranstaltungen wurde der Umsatzrekord von 2015 noch um 107000 Euro überschritten.
Bei den Eigenveranstaltungen im Kulturbereich lag der Umsatz somit insgesamt bei 908000 Euro. Dennoch muss die Stadt bei der Stadthalle zuschießen. Das Budget betrug 603069 Euro – 340631 Euro weniger als zunächst kalkuliert. „Dies kommt vor allem aus den Eigenveranstaltungen“, betonte Helmut Gieber. Dass dieses Ergebnis so deutlich besser ausfiel als erwartet, führte er auf die „gelungene Programmauswahl und effektive Werbeaktivitäten“zurück.
An Letzteren wird das Kulturamtsteam allerdings feilen müssen: Denn eine Neustrukturierung der Augsburger Werbeflächen durch die dortige Stadtverwaltung bringe künftig eine deutliche Verschlechterung bei den Möglichkeiten, Veranstaltungsplakate zu platzieren. Zudem befürchtet Gieber eine Erhöhung der Kosten.
58 Eigenveranstaltungen umfasste das Kulturprogramm. 2015 waren es 69 inklusive Veranstaltungen zum 20. Jubiläum der Stadthalle. Im Schnitt lockten sie 547 Besucher an. Der große Saal fasst bis zu 913 Plätze, wird nur der kleine Saal bespielt, sind es etwa 400. Zum Vergleich: Die Stadthalle Neusäß fasst bis zu 600 Besucher.
Auch bei den Gersthofer Fremdveranstaltungen gab es im Jahr 2016 Mehreinnahmen von rund 90 000 Euro. Grund waren mehr Vermietungen und teilweise erhöhte Gebühren. Insgesamt – inklusive Tagungen, Kongresse und Vermietungen – wurden 2016 186 Veranstaltungen an 189 Tagen angeboten,152 davon fanden im Großen Saal statt. Für 2017 seien nach jetzigem Stand insgesamt bereits 203 Veranstaltungen sicher gebucht.
Zufrieden war Gieber nicht zuletzt mit dem Publikumsinteresse. Insgesamt 80500 Besucher wurden gezählt – das sind mehr als jeweils in den vergangenen fünf Jahren.
Zur „Ergebnisoptimierung“wird die Stadthalle auch an gewerbliche Veranstalter vermietet. Jüngstes Beispiel war die dreitägige Messe Erotica Anfang April. „Diese war bereis vorher in München, Ulm und Passau zu sehen“, versuchte der Kulturreferent eventuelle Kritik an der Auswahl von vorneherein auszuschalten.
Für weitere gute Auslastung und guten Besucherzuspruch setzt das Stadthallenteam 2017 erneut auf die bislang bewährte Mischung aus Angeboten überwiegend unterhaltender Art. Zu erleben sind beispielsweise die humoristische Blechbläserformation Blechschaden (7. Mai) oder der Sänger Max Raabe mit einem Soloprogramm (19. Mai) und Chris Barber mit Band (12. November).
Für Theaterfreunde gibt’s unter anderem das turbulente „Dinner für Spinner“mit Comedian Tom Gerhardt (30. September) und das Schauspiel „Martinus Luther“(4. November) sowie das Miss-MarpleStück „Ein Mord wird angekündigt“mit Erol Sander (16. Dezember). Comedy und Kabarett vertreten Harry G (9. November) und Stephan Zinner (16. November).