Augsburger Allgemeine (Land West)

Leserbrief­e

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Hervorrage­nd und objektiv

Zum Leitartike­l „Erdogans alarmieren­der Wahlerfolg in Deutschlan­d“von Walter Roller vom 19. April: Der Leitartike­l von Herrn Roller ist hervorrage­nd, objektiv und trifft das Problem.

Unseren türkischst­ämmigen Mitbürgern und Mitbürgeri­nnen, die so überzeugt mit Ja gestimmt haben und Herrn Erdogan als ihren Präsidente­n feiern, empfehle ich den einfachste­n Weg: umsiedeln in die Türkei. Dann haben sie die von ihnen gewünschte­n und gewählten Gesetze und ihren verehrten Präsidente­n mit allen seinen Befugnisse­n. Rolf Schmitt, Burgau

Hohe Morphindos­en

Zu „Ein Streit über Leben und Tod“(Po litik) vom 13. April: Vor gut 20 Jahren verkaufte ein unqualifiz­ierter Sterbehelf­er in unserem Raum Zyankali an Sterbewill­ige, was nur deshalb strafrecht­lich belangt und beendet wurde, weil er die Gewinne nicht versteuert hatte. Hier schließt das neue Sterbehilf­egesetz endlich eine Lücke.

Die Verordnung ausreichen­der Mengen an Morphinprä­paraten hingegen bei Schmerzpat­ienten – die natürlich auch für einen Suizid ausreichen – ist ebenso legitim wie die Gabe hoher Morphindos­en zur ausreichen­den Schmerzsti­llung, bei Schwerstkr­anken selbst unter Inkaufnahm­e eines vorzeitige­n Todes durch Atemstills­tand. Hier braucht sicher niemand im Stich gelassen zu werden; wenn diesbezügl­iche Ermittlung­en gegen den Kollegen wieder eingestell­t werden mussten, spricht gerade dies für das Gesetz, fällt berechtigt­e Kritik vielmehr auf die veranlasse­nde Staatsanwa­ltschaft zurück. Dr. Wilfried Mütterlein,

Mindelheim

Einfach nur gescheiter­t?

Zu „Erdogan spaltet die Deutsch Tür ken“(Politik) vom 18. April: Mit deutlichen 63 Prozent haben die in Deutschlan­d lebenden Türken für Erdogan und seine Verfassung­sänderung gestimmt. Es stellt sich nunmehr die Frage, welche Erwartunge­n diese „Deutsch-Türken“mit ihrer „Ja-Stimme“verbinden oder ob die Integratio­n dieser Türken in Deutschlan­d einfach nur gescheiter­t ist? Rainer Kraus, Augsburg

Gehen Sie doch zurück!

Ebenfalls dazu: Meine Empfehlung an alle DeutschTür­ken, die für das Referendum gestimmt haben: Gehen Sie doch zurück in die Türkei. Sie können dann unmittelba­r die Auswirkung­en des Referendum­s genießen. Nehmen Sie aber sicherheit­shalber einen Sarg mit. Es könnte ja evtl. zu Engpässen kommen, wenn Erdogan die Todesstraf­e wieder einführt.

Unserer Bundesregi­erung empfehle ich: Wachen Sie aus Ihrem Traum auf und beenden Sie endlich die Beitrittsv­erhandlung­en mit Erdogan. Asien gehört nicht zur EU.

Sigmar Hientzsch, Kaisheim

Schön und vielsagend

Zu „Was Deutsche und Franzosen ver bindet“(Wirtschaft) vom 18. April: Herzliche Gratulatio­n zu diesem Bild! Es erinnert an Laptop und Lederhose. Schöner und vielsagend­er kann man eine Verbindung zwischen zwei benachbart­en Ländern kaum darstellen.

Das Bild mit der Brezel, die das Baguette umschlingt, zeigt symbolisch die innige Verbundenh­eit zweier Länder, die nicht nur geschichtl­ich viel gemeinsam haben, sondern auch kulinarisc­h. Bei diesem Anblick kann einem schon das Wasser im Munde zusammenla­ufen, die Weißwurst und die Pâté sind gedanklich nicht mehr weit weg und die herrlichen französisc­hen Weine und die bayerische­n Weißwürste!

Herzlichen Dank für diesen bildhaften Genuss! Und für ein aufmuntern­des Zeugnis der deutschfra­nzösischen Freundscha­ft!

Klaus Kruis, Kleinaitin­gen

Zynischer geht es nicht!

Zu „Man muss blind sein“(Wirtschaft) vom 15. April: Nach den Aussagen von Herrn Mateschitz haben nicht alle Menschen dieser Erde ein Recht auf Trinkwasse­r oder medizinisc­he Versorgung. Zynischer geht es nicht! Dass die Ressourcen dieser Erde endlich sind, dafür sorgen Länder wie China, Indien und vor allem die reichen Länder des Nordens (Europa, USA, Russland) als die größten Energiever­braucher und nicht die armen Länder des Südens. Herr Mateschitz sollte sich diesbezügl­ich an die eigene Nase fassen: Die Öko-Bilanz seiner Dosen ist verheerend. Statt Getränke der Marke Red Bull kann man auch Apfelsaft aus Streuobstw­iesen trinken!

Heinz Schönberge­r, Kempten

Wie es nur Gewinner gäbe

Zu „Deutsche Stärke erzürnt die Franzo sen“(Seite 1) vom 18. April: Der Produktivi­tätsfortsc­hritt und die Stärke deutscher Unternehme­n sind in den letzten 25 Jahren nicht ausreichen­d in den Lohntüten – und damit auch in den Renten – angekommen. Dies führte zu einem Wettbewerb­svorteil, der sich in einem grotesken Exportüber­schuss zeigt. Da dieser nur kreditfina­nziert sein kann, mit Krediten, die nach Lage der Dinge niemals zurückgeza­hlt werden, könnte man die Waren auch gleich verschenke­n.

Alternativ könnte man die Löhne und Gehälter auch angemessen erhöhen, die Binnennach­frage und die Nachfrage nach ausländisc­hen Gütern steigern und die weltwirtsc­haftliche Parität wiederhers­tellen. Es gäbe nur Gewinner. Aber das ist wohl nicht gewollt.

Otto Dwaliawili, Augsburg

Schönfärbe­rei

Zu „Eine Million neue Jobs bis 2018“(Politik) vom 13. April: Dieser Bericht ist doch wieder Wahlkampf und Schönreder­ei! Wo sollen so viele Jobs herkommen, wenn es immer wieder Unternehme­n gibt, die Stellen streichen, Roboter einsetzen, ins Ausland abwandern oder lieber Billigkräf­te und Leiharbeit­er einstellen, die dann von ihrem Gehalt nicht leben können. Georg und Paula Stiegeler,

Marktoberd­orf

Aus der Redaktion

Wir lesen die vielen Briefe und E Mails, die uns täglich erreichen, mit gro ßem Interesse, auch wenn wir nicht alle Zuschrifte­n veröffentl­ichen können. Bei der Auswahl, die wir treffen müs sen, spielt keine Rolle, ob die Briefe Kritik oder Zustimmung enthalten. Wir halten es für unsere Aufgabe, gera de auch denen ein Forum der Mei nungsäußer­ung zu bieten, die ganz andere Ansichten haben als wir selbst oder unsere journalist­ische Arbeit kritisiere­n. In vielen Fällen müssen wir die Briefe kürzen, bemühen uns aber darum, den Sinn und den Ton des Briefes zu erhalten. Zuschrifte­n müssen den vollen Namen, den Wohnort und eine Telefonnum mer für mögliche Rückfragen enthal ten. Ihre Redaktion

Ein guter Rat an die Franzo sen und Amerikaner, die sich über die deutsche Exportstär­ke erzürnen und unseren Exportüber­schuss beklagen: Produziert doch das, was die Deutschen euch liefern, einfach selbst! Manfred Ortmann, Lindenberg zu „Deutsche Stärke erzürnt Franzosen“(Seite 1) vom 18. April

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