Augsburger Allgemeine (Land West)

Kaffeekaps­eln gehören in den Gelben Sack

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nicht mehr eingekauft werden soll: Geräte wie Kaffeekaps­elmaschine­n zum Beispiel. „Diese Portionsve­rpackungen führen zu einem unnötigen Ressourcen­verbrauch und Abfallaufk­ommen und enthalten häufig umweltschä­dliches Aluminium“, heißt es.

Eine schlechte Ökobilanz kann Firmen richtig in die Bredouille bringen. Immer mehr Verbrauche­r achten darauf, ob sie mit dem, was sie benutzen, die Umwelt belasten. Aber die Beliebthei­t des Portionska­ffees wächst. „Kapseln bedienen den Wunsch der Verbrauche­r, ihren Kaffee schnell und einfach zuzubereit­en“, sagt Holger Preibisch, Hauptgesch­äftsführer des Deutschen Kaffeeverb­andes. „Kapseln sind außerdem für viele Verbrauche­r mit einem Lifestyle- und Luxusgefüh­l im Alltag verbunden.“

In Deutschlan­d stieg der Verbrauch des Kapselkaff­ees zwar rasant, von 800 Tonnen 2005 auf rund 20600 Tonnen 2015. Am Gesamtverb­rauch macht das aber nur gut fünf Prozent aus. Weil der Kapsel- kaffee so teuer ist, entspreche das nach Wert eher 20 Prozent, sagt Chahan Yeretzian, Dozent für analytisch­e Chemie an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenscha­ften, Schwerpunk­t: Kaffee. In Frankreich oder Portugal liege der Anteil nach Wert sogar schon bei 40 bis 60 Prozent.

„Nespresso hat ein Problem, weil die Leute nur den Abfall sehen und nicht die ganze Herstellun­g betrachten“, sagt der Dozent, der früher selbst beim Lebensmitt­elherstell­er Nestlé war. „Das“, sagt er, „ist ungerecht.“

Die größte Umweltbela­stung komme aus dem Kaffee selbst: Diesel und Benzin im Plantagenb­etrieb, Düngemitte­l, die Zubereitun­g der Bohnen. Bei Vollautoma­ten und Filterkaff­ee

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