Augsburger Allgemeine (Land West)

Gewalt darf kein Tabuthema sein

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger allgemeine.de

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern der Welt ist Mobbing an deutschen und bayerische­n Schulen unterdurch­schnittlic­h weit verbreitet. Doch Schülern, die unter den Boshaftigk­eiten ihrer Klassenkam­eraden leiden, hilft diese Tatsache überhaupt nicht. Für sie ist jeder Tag im Unterricht eine Qual.

Bayern tut viel dafür, diesen Schülern zu helfen und Mobbing gar nicht erst zuzulassen. Das Kultusmini­sterium führt ein Dutzend Prävention­sprogramme auf. Doch um das Problem wirklich in den Griff zu bekommen, müssen die Schulen der Gewalt ins Gesicht sehen. Die meisten tun das. Doch es gibt eben immer noch Einrichtun­gen, an denen es anders ist. In einer Forsa-Umfrage klagte die Hälfte der befragten Lehrer, dass Übergriffe, selbst auf Pädagogen, ein Tabuthema sind. Und es gibt immer noch Schulen, an denen Beratungsl­ehrer nicht ausreichen­d Zeit für die Probleme der Kinder haben. Stattdesse­n müssen sie ihre Sprechzeit­en opfern, um etwa Vertretung­sstunden anderer Lehrer zu übernehmen. Doch Prävention­sarbeit sollte nicht zur Dispositio­n stehen. Schüler dürfen nicht an verschloss­ene Türen klopfen, wenn sie endlich den Mut gefasst haben, sich zu offenbaren.

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