Augsburger Allgemeine (Land West)
Filmstar zu Gast bei den Dasinger Cowboys
Benefizaktion Marianne Sägebrecht liest im Saloon der Western-City aus ihrem Buch „Auf dem Weg nach Surinam“. Was es zu hören, zu sehen und zu schmecken gibt
Kraftvoll, weiblich und seelisch zart – das verspricht Marianne Sägebrecht für Samstag, 22. April: Bei ihrem Besuch in der WesternCity liest die Schauspielerin aus ihrem Buch „Auf dem Weg nach Surinam“. Der Erlös der Veranstaltung fließt in den Wiederaufbau des Pferdestalls, der im November einem Feuer zum Opfer gefallen war.
Da sie lange bei Dasing gelebt hat, sei der Kontakt zu Fred Rai und seiner Philosophie immer da gewesen, erzählt Sägebrecht. Umso schockierender sei die Nachricht vom Brand in der Western-City gewesen. Mit Geschäftsleiter Volker Waschk wuchs die Idee einer Benefizveranstaltung, deren Einnahmen vollständig für den neuen Stall verwendet werden sollen. „Von Anfang an fand ich das Projekt von Herzen unterstützungswürdig“, so die 71-Jährige. Bekannt wurde Marianne Sägebrecht mit „Zuckerbaby“und „Out of Rosenheim“. 1989 erlangte sie internationale Berühmtheit neben Michael Douglas in der HollywoodProduktion „Der Rosenkrieg“. Daneben veröffentlichte sie mehrere Bücher, darunter 2015 „Auf dem Weg nach Surinam“. Zu dem Staat in Südamerika hat sie eine besondere Beziehung. „Mein Opa war der Brandleger für diese Sehnsucht“, erinnert sie sich an ihre Kindheit. Der Großvater – Gärtner und Schamane – erzählte vom Regenwald als „Urlunge“der Welt. Als Sechsjährige schickte sie gar einen Karton mit ihrem „Suribär“auf ein Abenteuer den Bach entlang. „Mein Plüschtier würde den Weg nach Surinam finden, um uns dort ein Haus zu bauen.“Als Jugendliche stieß Sägebrecht auf das Leben von Maria Sibylla Merian. Die Naturforscherin und Malerin reiste im 18. Jahrhundert nach Surinam, um die Metamorphose eines Falters zu dokumentieren. In siebenjähriger Arbeit recherchierte Sägebrecht Parallelen zwischen ihrem und dem Leben der verstorbenen Künstlerin, die sie nun im Buch darstellt. „Sie ist wie eine Seelenschwester.“In jeder Geschichte steckt ein Stück Lebensweisheit: So findet sich dort so mancher Spruch, der ihr in schwierigen Situationen weitergeholfen hat. „Was der Schöpfer plant, muss das Leben halten“von Rainer Maria Rilke gehört zu den Leitsätzen der Schauspielerin. Diese Worte hätten ihr die Kraft gegeben, einen „lukrativen Fünfjahresvertrag für die Studios in Hollywood abzulehnen, um zu meiner Familie in Deutschland den Kontakt nicht zu verlieren“, wie sie schreibt. Bis heute bereut sie diese Entscheidung nicht. Neben Tipps aus der Urwaldapotheke stellt die Schauspielerin „bayerisch-surinamische Rezepte“vor. „Schon von Kindesbeinen an, habe ich die Curryund Salzmischungen meines Großvaters zum Kochen verwendet.“Ab und an wurde ihr das zum Verhängnis: „Bei meiner Schul-Kochprüfung bin ich deshalb schwer gemaßregelt worden.“Für ein „saures Lüngelchen“mit Zimt, Rosmarin und Minze gab es nur die Note drei. „Den Lehrern waren die Gewürze wohl zu viel Eigendynamik“, schmunzelt die Künstlerin.
Auch am Samstag sollen alle Sinne gestreichelt werden. Musikalisch unterstützt wird Sägebrecht von Ralf Glenk auf der Gitarre. Die Küche der Western-City kredenzt kulinarische Höhepunkte aus ihrem Buch. Übrigens: Die Schauspielerin war noch nie in ihrem „Sehnsuchtsland“. Anlässlich des Weltgebetstags wird sie es im nächsten Jahr aber zum ersten Mal besuchen. O
Die Lesung findet am Samstag, 22. April, ab 19 Uhr im Saloon der Wes tern City in Dasing statt. Kartenreservie rungen unter: www.western city.de.