Augsburger Allgemeine (Land West)
Stadtbergen feiert Perlenhochzeit mit Brie
Städtepartnerschaft Das 30. Jubiläum der Städtepartnerschaft wurde in Frankreich gefeiert. Es gibt ein neues Symbol dafür
Seit 30 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Stadtbergen und Brie-Comte-Robert, die in Frankreich mit einem großen Programm gefeiert wurde. Aus diesem Anlass reiste der Partnerschaftsverein Stadtbergen (PaVe) mit einer großen Delegation in die Partnerstadt.
„Gerade die vielfältigen familiären und persönlichen Kontakte und Begegnungen zwischen den Bürgern waren es, die Verständnis füreinander geweckt haben. Alte Freundschaften dauern an, neue entstehen, viele haben Freundschaften fürs Leben geschlossen“, freut sich PaVeVorsitzende Astrid Flagner.
Ein großer Dank gebühre den Begründern dieser Partnerschaft vor 30 Jahren. Aufseiten von Brie-Comte-Robert waren das Bürgermeister André Aubert und Andrée Touboul, heute Ehrenbürgerin der Stadt Stadtbergen; aufseiten von Stadtbergen Bürgermeister Raimund Bertele und vor allem Horst Brunner, der damalige Zweite Bürgermeister und Vorsitzender des Kulturausschusses wie auch Gründer und Vorsitzender des Partnerschaftsvereins. Er hatte die Idee, trieb sie in Stadtbergen fraktionsübergreifend voran und schrieb nach einem Besuch im Elsass weitere 15 Kommunen in Frankreich an. Vielversprechend klang die Zusage aus Brie-Comte-Robert nach einem Anruf von Andrée Touboul, der stellvertretenden Kulturbürgermeisterin. Ihre sehr guten Deutschkenntnisse überraschten, „die Inhalte, ihre Wortwahl und charmante Stimme waren für Horst Brunner eine Offenbarung“. Sogar von „Liebe auf den ersten Blick“war die Rede. Nach ersten Besuchen mit kleinen Delegationen wurde die Verschwisterung im Oktober 1987 mit den Bürgermeistern, der „maman“und dem „papa de jumelage“und vielen Bürgern in Brie-ComteRobert, ein Jahr später in Stadtbergen, gefeiert.
Die schon in den Anfangsjahren ins Leben gerufen jährliche gegenseitige Jugendbegegnung gibt es immer noch, inzwischen ist sie bereits im 27. Jahr. „Besonders freut es uns, dass die Stadtberger Jugend zur Feier des Jubiläums mit nach BrieComte-Robert gekommen ist und heute mit uns feiert“, betont Astrid Flagner. Die Verbrüderung, die Jumelage, der beiden Städte und der seit 30 Jahren andauernde Austausch und die Verbindung beider Orte hätten reiche Frucht getragen. Flagner sagt dazu: „Sie bilden einen der vielen Meilensteine der Aussöhnung unserer beiden Völker Deutschland und Frankreich, wie er kurz nach dem Krieg kaum vorstellbar war.“
Wie bei jedem freundschaftlichen Austausch fängt die Beziehung langsam an zu wachsen, braucht eine Basis und kann sich von dort aus entfalten. „So war es auf der großen politischen Bühne, aber auch im Kleinen zwischen Brie-Comte-Robert und Stadtbergen“, betonte Bürgermeister Paul Metz in seiner Festrede. Sein Amtskollege Bürgermeister Jean Laviolette freut sich, dass nach Stadtbergen auch weitere Partnerstädte wie Olbernhau im Erzgebirge (1992), Bagnolo in Italien (2000) und Litvinov (2011) in Tschechien dazu kamen.
Der Festabend stand unter dem Zeichen der Brüderlichkeit, der Solidarität, der Freundschaft und der Geselligkeit. Bereits am Vormittag eröffneten Gastgeber und Gäste aus allen Partnerstädten den „Rond Point de la Fraternité“, den Kreisverkehr der Brüderlichkeit, am Orteingang von Brie-Comte-Robert. Diese besondere Architektur erinnert an die jeweiligen Abstände zwischen den vier Partnerstädten, sie ist ein starkes Symbol und markiert die Vereinigung, Allianz und die Brüderlichkeit zwischen den Völkern.