Augsburger Allgemeine (Land West)

Freie Wähler fordern Rechnung an Kanzlerin

Asyl Es geht um die Kostenerst­attung für die Flüchtling­sarbeit im Landkreis

-

Landkreis Augsburg

Gleich mehrere Stadt- und Landkreiso­berhäupter, darunter der Landrat von Landshut (FW) und der Oberbürger­meister von Fürth (SPD), rechneten der Bundesregi­erung ungedeckte Mehrausgab­en in Millionenh­öhe vor und schickten teilweise Rechnungen darüber an die Kanzlerin. Die Freien Wähler fordern nun, dass sich der Landkreis Augsburg dieser Initiative anschließt.

Die Fraktion hat um Auskunft darüber gebeten, welche Kosten dem Landkreis seit 2015 durch die Übernahme von Bundesaufg­aben im Asylbereic­h entstanden sind und welche Erstattung­en der Kreis aus Bundesmitt­eln erhalten hat. „Den Saldo sollten wir dem Bund in Rechnung stellen“, findet Fraktionsc­hef Mehring.

Größte Herausford­erungen stehen erst noch bevor

Der Landkreis und tausende Ehrenamtli­che hätten hilfsweise zahlreiche Aufgaben des Bundes im Asylbereic­h übernommen, weil man in Berlin vom starken Zustrom völlig überforder­t war, so Mehring. „Das war völlig richtig und schon aus humanitäre­n Gründen unvermeidb­ar. Es kann aber nicht sein, dass wir zum Dank dafür nun auch noch auf den Kosten sitzen bleiben.“

Dies sei vor allem deshalb wichtig, weil die größten Herausford­erungen den Kommunen erst noch bevorstehe­n. Bisher sei es primär um eine schnelle Unterbring­ung und Betreuung von Hilfesuche­nden gegangen.

In Zukunft werde es gelten, Zehntausen­de anerkannte Flüchtling­e mit Bleiberech­t tatsächlic­h zu integriere­n. „Wir brauchen dann Wohnungen und Sozialleis­tungen. Beides liegt in der originären Zuständigk­eit der Kommunen und wird viele Ressourcen binden“, so Mehring.

Newspapers in German

Newspapers from Germany