Augsburger Allgemeine (Land West)
So könnte die Sporthalle saniert werden
Schulzentrum Die Reischenauhalle Dinkelscherben muss modernisiert werden. In der nächsten Gemeinderatssitzung stellen die Planer das neue Konzept vor. Gerhard Dempfle erklärt, an welchen Stellen etwas getan werden muss
Dinkelscherben Die Umkleiden, der Boden, die Technik: Wer durch die Sporthalle Dinkelscherben geht, merkt, dass sie mehr als 40 Jahre alt ist. Eine Sanierung ist schon lange im Gespräch. Nun gibt es eine neue Planung, die am kommenden Dienstag im Marktrat vorgestellt und diskutiert wird. Ingenieur Gerhard Dempfle betreut für die Gemeinde das Projekt. Er betont: „Die Halle ist sicher, aber eben alt.“Vor etwa einem Jahr wurden die nötigsten Stellen repariert. Doch damit die Halle, die 1967 gebaut wurde, noch viele Jahre durchhält, gibt es einiges zu tun. Das sind die wichtigsten Punkte: ● Halle Der Boden ist 40 Jahre alt und „verbraucht“, sagt Dempfle. Der Kunststoff ist an mehrere Stellen gerissen, musste schon geflickt werden. Nun bekommt die Halle einen Schwingboden. Eine Fußbodenheizung, wie sie in den meisten Hallen üblich ist, wird es für Dinkelscherben allerdings nicht geben: Der Höhenunterschied an den Türen könne nicht ausgeglichen werden, sagt Dempfle. Die Wände sind bisher nur mit Holz verkleidet, nun könnten Prallschutzwände eingebaut werden. In ihren Ausmaßen bleibt die Dreifachhalle so erhalten. Ein Geräteraum wird zum Konditionsraum umgebaut. ● Umkleiden Die Umkleiden wurden zwar kürzlich weiß gestrichen, doch man sieht ihnen ihr Alter an – vor allem den Sanitärräumen. Duschen, Waschbecken, Armaturen und Fliesen müssen erneuert werden. Bisher sind immer zwei Umkleiden mit einem gemeinsamen Duschraum verbunden. Künftig soll jede Umkleide einen eigenen Sanitärbereich bekommen. Das erleichtert die Trennung von Mädchen und Buben und schützt vor Dieben, sagt Dempfle. ● Barrierefreiheit Die Sporthalle ist nur über Treppen zu erreichen, weil das Schulgelände auf verschiedenen Ebenen gebaut ist. Nach der Sanierung sollen Rollstuhlfahrer, Familien mit Kinderwagen und andere über eine Rampe und eine elektrisch öffnende Tür hinein gelangen können. Außerdem sollen ein Behinderten-WC und eine behindertengerechte Umkleide eingebaut werden. ● Technik Die Technik ist 40 Jahre alt und muss erneuert werden. Das betrifft die gesamte Elektro-, Heizungsund Sanitärinstallation, die Lüftungsanlage und die Beleuchtung. Auch der Brandschutz wird auf den neuen Stand gebracht. ● Ausstattung Der Plan sieht vor, dass im gesamten Gebäude die Bodenbeläge, die Türen und die abgehängten Decken ausgetauscht werden. Auf Wunsch der Vereine soll eine Ausgabe eingerichtet werden, an der sie zum Beispiel bei Veranstaltungen Getränke verkaufen können. Die Halle wird aber nicht als Versammlungsstätte ausgebaut, sondern kann wie bisher nur für einzelne Veranstaltungen genutzt werden. ● Gebäude Die Fassade besteht derzeit nur aus „zwölf Zentimetern Beton und ein bisschen Isolierung“, sagt Dempfle – kein Vergleich zu heutigen Dämmungsstandards. Durch die Fenster pfeift der Wind, sie müssen ebenfalls erneuert werden. Auch eine Sanierung des Flachdachs mit den Lichtkuppeln ist vorgesehen. ● Freigelände Die Sportanlage draußen ist ebenfalls sanierungsbedürftig. Sie wird derzeit genauer untersucht. Anschließend muss der Gemeinderat entscheiden, wie dort vorgegangen wird.
Doch in der nächsten Sitzung geht es zunächst um die Sporthalle. Ursprünglich wollten Gemeinde und Landkreis sie als Veranstaltungshalle aus- und eine Mensa anbauen. Doch weil die Regierung von Schwaben nur etwa ein Viertel der Kosten gefördert hätte, legte der Gemeinderat das Projekt Ende 2015 auf Eis (wir berichteten). Nun gibt es also ein neues Konzept. Auf 3,9 Millionen Euro schätzt Dempfle die Sanierungskosten. Die Bauarbeiten sollen im nächsten Jahr beginnen und werden dann 12 bis 14 Monate dauern – vorausgesetzt natürlich, der Gemeinderat stimmt zu. In dieser Zeit wird die Sporthalle nicht nutzbar sein. O
Gemeinderat Die Sanierung der Sporthalle ist Thema im Marktrat am Dienstag, 25. April. Die Sitzung beginnt um 20 Uhr im Rathaus.