Augsburger Allgemeine (Land West)
Bereit zum Abheben
Bezirksliga Nord Dem SV Cosmos Aystetten fehlt noch ein Punkt zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Doch damit ist das Löring-Team im „Finale dahoam“nicht zufrieden
Aystetten
Zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte fehlt dem SV Cosmos Aystetten noch ein Punkt. Dann wäre die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Nord und der Aufstieg in die Landesliga perfekt. Diesen können die Weiß-Blauen am Sonntag (Anpfiff 15 Uhr) im Spitzenspiel gegen den mittlerweile noch einzigen Kontrahenten SC Bubesheim holen. Doch ein Punkt ist Trainer Marco Löring in diesem „Finale dahoam“zu wenig: „Wir brauchen einen Punkt, aber wir wollen gewinnen! Wir können gar nicht auf Unentschieden spielen.“
Ist das der einzige Schwachpunkt einer Mannschaft, die fünf Spieltage vor Saisonende mit 14 Punkten Vorsprung das Klassement anführt? Die seit dem 27. August vergangenen Jahres in 18 Spielen ungeschlagen geblieben ist, zuletzt acht Siege in Folge eingefahren hat. Aystetten hat mit 64 Toren die meisten Treffer er- zielt, mit 19 die wenigsten Gegentore kassiert. Zwölf Mal wurde zu Null gespielt. „Die Tabelle sagt alles“, sagt Trainer Marco Löring, „deshalb kann ich locker darüber hinwegsehen, dass wir in der Rückrunde viele Chancen liegen gelassen haben und zuletzt nicht berauschend gespielt haben. Aber das Spiel in Wörnitzstein kann auch 8:1 ausgehen.“
Geendet hat es 4:1 und damit legten die Cosmonauten die Basis für einen Titelgewinn am Ostermontag. Doch dazu hätte der SC Bubesheim im Nachholspiel gegen den TSV Meitingen nicht gewinnen dürfen. So war fast die gesamte Mannschaft vor Ort, um eventuell mit den Feierlichkeiten beginnen zu können. „Wir haben gehofft, dass es unentschieden ausgeht. Die Mannschaft war dementsprechend darauf vorbereitet“, plaudert Löring aus dem Nähkästchen. „Aber es war mir klar, dass es so kommt.“Bubesheim gewann mit 3:1, blieb damit im sieb- ten Spiel dieses Jahres ungeschlagen. „Das ist nach uns die zweitbeste Heimmannschaft und hat sich klammheimlich an allen vorbei auf Platz zwei gespitzelt“, hat Löring größten Respekt.
Einer, der am Ostermontag gar nicht erst nach Bubesheim gefahren ist, war Pham van Tuan: „Mir ist völlig egal, wie die Anderen spielen. Wir schauen nur auf uns. Wir brauchen noch einen Sieg aus den letzten vier Spielen und die Meisterschaft daheim auf eigenem Platz klar zu machen, wenn man selbst auf dem Rasen steht, ist doch eh viel geiler“, ist der zusammen mit Max Drechsler langjährigste Cosmos-Kicker heiß auf das „Finale dahoam“.
Seit sieben Jahren spielt der 29-Jährige in Aystetten. Er war noch dabei, als der SV Cosmos in der Saison 2010/11 fast abgestiegen wären und erst in drei Relegationsspielen die Klasse halten konnte. Die letzten beiden Spiele ging er an Krücken und konnte der Mannschaft nicht helfen. „ Die Entwicklung des Vereins in diesen sieben Jahren ist unfassbar. Das ist einfach der Wahnsinn!“Pham van Tuan, den alle „Tobi“nennen und der nach dem Saisonende eine Pause vom Fußball machen will, denkt in diesen Tagen vor allem an den im Januar verstorbenen Abteilungsleiter Clemens Blank. „Er hat mich überhaupt erst nach Aystetten geholt. Thomas Pflüger hat dann diese Entwicklung weiter ermöglicht, die von unserem ehemaligen Trainer Paolo Mavros maßgeblich beeinflusst wurde.“
Ausgerechnet Thomas Pflüger, der Abteilungsleiter und Mäzen des SV Cosmos , kann am Sonntag nicht vor Ort sein, weil er bei der Taufe seines Neffen weilt. Ansonsten sind alle Mann an Bord. Was ist in Aystetten im Falle des Falles nach dem Schlusspfiff geplant? „Nichts“, sagt Marco Löring, „das lassen wir auf uns zukommen. Wir werden ganz spontan feiern.“Wer’s glaubt, ...