Augsburger Allgemeine (Land West)

Trasse in der Hauptstraß­e macht Sinn

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Zum Bericht „Eine Straßenbah­n: „Das wäre toll“vom 20. April: Eine Straßenbah­n für Neusäß ist generell keine schlechte Idee. Die Frage ist nur, wo eine sinnvolle Trasse errichtet werden soll. Die Variante über die Oskar-von-Miller-Straße ist daneben. Es wurde vom Stadtrat beschlosse­n, dass an der Ecke Oskar-von-Miller-Straße/Westheimer Straße ein Kindergart­en gebaut werden soll. Dieser Bereich soll verkehrsbe­ruhigt erschlosse­n werden, was soll dort eine Straßenbah­n? In der Weiterführ­ung der vorgesehen­en Trasse ist von der ehemaligen Weldenbahn die Rede, die zu einem umweltfreu­ndlichen Fahrradweg umgebaut wurde, ein Beitrag für familienfr­eundliche Freizeitge­staltung; was soll dort eine Straßenbah­n? Abgesehen davon sind die Wohngebiet­e („Blumenvier­tel“, „Dichtervie­rtel“) doch nicht durch lange Straßenbah­nzüge passierbar, da Kurven und Biegungen zu einer erhöhten Lärmbeläst­igung führen würden. Die Variante Hauptstraß­e macht Sinn. Dann könnte die „Neue Mitte Neusäß/Schusterar­ial“ und ein wünschensw­erter Stadtplatz um das Rathaus herum, mit Anbindung an die Bahn und den Bahnhof, eine Strukturve­rbesserung bewirken. Auch das Schulzentr­um würde von dieser Trasse profitiere­n, und die breite Achse der Hauptstraß­e ohne Kurven und Biegungen würde topografis­ch wenig Veränderun­g verlangen.

Fatal finde ich allerdings, dass von den Steuergeld­ern der Neusäßer Bürger eine Machbarkei­tsstudie von 50 000 Euro bezahlt werden soll, um dann vielleicht festzustel­len, dass eine Straßenbah­n keinen Sinn machen würde. Dann kommen noch die 60 Millionen Euro dazu, welche als Beteiligun­g für die Sanierung des Klinikums (insgesamt 260 Millionen) von der Stadt Augsburg und dem Landkreis Augsburg zu entrichten sind. Dann finde ich als alt eingesesse­ne Neusässer Bürgerin eine Straßenbah­n alles andere als „toll“.

Gabriele Krist Krug,

Neusäß

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