Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Schaustell­er wären geschlosse­n dabei

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sich dem Anliegen der Schaustell­er nicht in den Weg stellen.

Kommt die Verlängeru­ng wie erwartet, dann wird der Plärrer zunächst wie ursprüngli­ch vorgesehen bis Montag, 1. Mai, geöffnet bleiben. Danach soll das Fest zwei Tage geschlosse­n sein. Gefeiert dann noch einmal von Donnerstag, 4. Mai, bis zum Sonntag, 7. Mai. Die Schaustell­er hoffen, dass sie durch die vier zusätzlich­en Plärrertag­e ihre Einbußen zumindest teilweise ausgleiche­n können. Die langfristi­gen Wetterprog­nosen seien gut und verspräche­n zweistelli­ge Temperatur­en, sagt Josef Diebold, der den schwäbisch­en Schaustell­erverband führt.

Lücken sollen auf dem Festplatz an den Langenmant­elstraße nicht entstehen. Alle Schaustell­er haben zugesagt, dass sie bei einer Verlängeru­ng mitmachen werden. Auch spektakulä­re Fahrgeschä­fte wie der 80 Meter hohe Freifalltu­rm, die Achterbahn Drifting Coaster und der Aussichtst­urm City Skyliner sollen bleiben. „Wir müssen uns um keinen Ersatz bemühen, alle können sagt Diebold. Das sei ein „Glücksfall“. Vermutlich können die Schaustell­er schon am heutigen Dienstag alles für die Verlängeru­ng in die Wege leiten. Eine Entscheidu­ng der Stadt wird heute erwartet.

Auch Festwirt Dieter Held hat zugesagt, dass er das Schaller-Zelt von Donnerstag bis Sonntag noch einmal öffnen würde. Es ist für ihn ein zusätzlich­es Geschäft. Der Aufwand dafür ist allerdings ebenfalls groß: Er muss unter anderem in kurzer Zeit Personal organisier­en, zusätzlich­e Bands verpflicht­en und neue Ware beschaffen. Ein Kraftakt. Deshalb stand am Montag auch noch nicht fest, ob das Binswanger- Zelt, der zweite große Zelt auf dem Plärrer, ebenfalls in die Verlängeru­ng geht. Es sei nicht einfach, so kurzfristi­g ausreichen­d Personal zu finden, heißt es bei der Festwirtsf­amilie Kempter. Die deutlich kleinere Sterndl-Alm von Wirt Edmund Diebold wird öffnen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass der Frühjahrsp­lärrer verlängert wird. Zuletzt gab es im Jahr 2012 eine mehrtägige Zugabe, um ein finanziell­es Debakel für die Schaustell­er zu verhindern. Auch im Jahr 2008 wurde eine Verlängeru­ng um mehrere Tage genehmigt. Die Regeln der Stadt lassen das bei „besonders ungünstige­n Witterungs­verbleiben“, hältnissen“zu. Wenig begeistert von einer Verlängeru­ng sind mehrere Anwohner. Sie beklagen im Internet, dass sie nun noch länger mit Lärm und zugeparkte­n Straßen konfrontie­rt seien. Andere InternetNu­tzer widersprec­hen aber auch und merken an, man dürfe nicht in die Nähe des Plärrers ziehen und sich hinterher über die Schattense­iten des Volksfests beschweren.

Zusätzlich­e Arbeit beschert eine Plärrer-Verlängeru­ng den Einsatzkrä­ften von Polizei und Rotem Kreuz (BRK). Doch sie haben bereits signalisie­rt, dass es an ihnen nicht scheitern soll. Beim Roten Kreuz sieht man die Verlängeru­ng sogar positiv. Denn die Hilfsorgan­isation stemmt nicht nur den Sanitätsdi­enst auf dem Platz, sie betreibt mit dem Glückshafe­n auch eine eigene Losbude. Und auch dort liefen die Geschäfte in der ersten Woche eher bescheiden, sagt BRK-Geschäftsf­ührer Michael Gebler.

Bislang verlief der Plärrer für die Einsatzkrä­fte ruhig – was ebenfalls mit dem ungünstige­n Wetter zusammenhä­ngt. Die Zahl der Einsätze für Polizei und Sanitäter ist niedriger als sonst. Besonders positiv aus Sicht des Roten Kreuzes: Bislang gab es noch keine betrunkene­n Jugendlich­en, die ins Krankenhau­s gebracht werden mussten.

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