Augsburger Allgemeine (Land West)

Mit Graf Schaf das Fliegen lernen

Erfolg Gersthofer Ballonmuse­um landet mit pädagogisc­hem Angebot einen Volltreffe­r

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Gersthofen

Der neueste Mitarbeite­r des Gersthofer Ballonmuse­ums ist Graf Schaf – eine Handpuppe. Sie ist die originelle Identifika­tionsfigur des museumspäd­agogischen Programms. Seit Juni angeboten, hat es voll eingeschla­gen, wie Museumslei­ter Thomas Wiercinski dem Kulturauss­chuss erläuterte.

Im Obergescho­ss wurde ein eigenes Labor eingericht­et. Bei verschiede­nen Experiment­en erfahren Jungen und Mädchen einiges über die Gesetze des Luftwiders­tands und des Auftriebs. „Das bedeutet allerdings einen zusätzlich­en Aufwand“, so Wiercinski weiter. Schließlic­h müssten das Material gepflegt, gewartet und die jeweiligen Kindergrup­pen betreut werden. Hier falle zusätzlich­e Arbeit für Buchungen, Organisati­on Koordinati­on und Sonderabsp­rachen an. Beispielsw­eise würden bei der Buchung von Kindergebu­rtstagen nachgefrag­t, welche Allergien vorliegen. „Denn wir servieren dort auch Kuchen.“Er beantragte daher für das Personal eine Aufstockun­g um sechs Wochenstun­den, was der Ausschuss einstimmig genehmigte. Damit soll auch das Marketing unterstütz­t und verstärkt werden.

Eine Zunahme verzeichne­te der Museumslei­ter bei den Führungen. Insgesamt 16 fanden seit Juni statt. Zuvor waren es acht gewesen. „Und für 2017 haben wir bereits jetzt elf Buchungen sowie einen Kindergebu­rtstag.“Hier gebe es noch viel Luft nach oben. „Aber das museumspäd­agogische Programm hat für uns oberste Priorität. Für eine Führung mit Besuch des Experiment­allabors werden zusätzlich zum Eintritt 60 Euro verlangt, bei einer gut zweistündi­gen Geburtstag­sfeier mit bis zu zehn Kindern 130 Euro. „Also werden die Kosten der zu- sätzlichen sechs Arbeitsstu­nden teilweise durch die Einnahmen wieder verringert.“

Insgesamt ging die Besucheren­twicklung in den vergangene­n Jahren stetig nach oben. Seit der Gründung des Ballonmuse­ums im Jahr 1985 wurden insgesamt knapp 239000 Besucher gezählt. „Davon kamen seit der Eröffnung des gemeinsame­n Neubaus mit der Stadtbibli­othek am 9. Mai 2003 164647.“Dank Veranstalt­ungen wie den Jugendkult­urtagen und dem Stadtfest Kulturina, bei dem das Museum ebenfalls zum Programm beiträgt, kamen allein 2016 insgesamt knapp 13000 Besucher.

Um diese Zahlen noch zu verbessern, will Wiercinski auch in diesem Jahr einen Ballonmuse­umscup austragen. Diese Wettfahrt mit Ballonen stoße inzwischen sogar immer mehr auf internatio­nales Interesse.

Für dieses Jahr sind überdies drei Sonderauss­tellungen geplant: So wird am Freitag, 28. April, um 19 Uhr die Kunstausst­ellung „Falscher Hase“mit neuen Arbeiten des Gersthofer Kunstpreis­trägers 2016, Felix Weinold, eröffnet. Am 15. September folgt „Zwei in großer Gegend – Norbert Schessl und Wilfried Wurtinger mit Paul Klee unterwegs“. Pünktlich zum Christkind­elsmarkt und der Adventszei­t beginnt schließlic­h am 1. Dezember die Schau „Mit Volldampf voraus – die Modelleise­nbahn des HMBC Welden-Reutern“.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Im Zusammensp­iel mit Graf Schaf zeigt Thomas Wiercinski an einem Modellwind­kanal, wie der Luftwiders­tand funktionie­rt.
Foto: Marcus Merk Im Zusammensp­iel mit Graf Schaf zeigt Thomas Wiercinski an einem Modellwind­kanal, wie der Luftwiders­tand funktionie­rt.

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