Augsburger Allgemeine (Land West)
Messe für den Frieden
Premiere Mozartchor singt Karl Jenkins’ Werk
Der Mozartchor geht neue Wege. Für die Friedensstadt Augsburg hat Chorleiter Daniel Böhm eine Augsburger Fassung von Karl Jenkins’ Werk „The Armed Man: A Mass for Peace“geschrieben. Am nächsten Sonntag, 30. April, wird diese Friedensmesse in Evang. St. Ulrich um 20 Uhr erstmals aufgeführt.
Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise sei ihm die Idee gekommen, erzählt Böhm. Jenkins’ Komposition erschien ihm wie ein Mahnruf in diese Zeit hinein. Die „Mass for Peace“wollte dieser ja als Aufruf zum interreligiösen Dialog zwischen Muslimen, Juden und Christen verstanden wissen – und als Antikriegsstück. Böhm akzentuiert nun stärker den Dialog der Religionen. „Ich wollte das Stück auf eine Ebene führen, wo die Weltreligionen gleichberechtigt auftreten“, begründet der Chorleiter seine Erweiterungen.
Erstens wird der jüdische Glaube mehr in den Vordergrund treten und durch den israelischen Sänger und Augsburger Kantor Yoed Sorek solistisch gewürdigt werden. Zweitens wird das Christentum passend zum Reformationsgedenken akzentuiert mit Luthers Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“, gesungen vom Kinderchor und von einer Pfarrerin. Drittens wird Lessings Ringparabel als Modell für Toleranz von Schauspieler Fred Strittmatter rezitiert. Viertens fügt Böhm als Reflex auf den Ersten Weltkrieg das „Chanson de Craonne“ein, das Lied kriegsmüder französischer Soldaten. Und nicht zuletzt sind am Projekt türkische Chorsänger beteiligt.
Daniel Böhm verspricht „eine für den Zuhörer emotional aufwühlende, aber auch nachdenklich machende Verbindung“, zumal noch Lichtregie und szenische Teile die Wirkung verstärken. Schirmherr ist OB Kurt Gribl, eine Patenschaft hat der ehemalige Kultusminister Hans Maier übernommen. O
bei AZ Kartenservice, Tel. 0821/777 34 10, und der Abendkasse
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