Augsburger Allgemeine (Land West)

Künstler fühlt sich verunglimp­ft

Skulpturen­pfad Ärger um die Standsiche­rheit der „Tanksäule“von Guido Weggenmann

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Stadtberge­n

Guido Weggenmann ist wütend: Als „Rufschädig­ung“bezeichnet­e es der Allgäuer Künstler, dass seine Installati­on aus Wasserkani­stern als zu fragil für den neuen Skulpturen­pfad bezeichnet wurde. Obwohl er den jüngsten Wettbewerb gewonnen hatte, wurde seine Plastik nicht für das neue Angebot angekauft. Stattdesse­n entschiede­n sich die Mitglieder des Kulturauss­chusses für die Skulptur „Herzlich“von Christian Heß. Er war Zweiter beim Wettbewerb.

Jetzt entschuldi­gt sich die Stadt Stadtberge­n öffentlich beim Künstler. Die Skulptur von Guido Weggenmann sei irrtümlich als „zu fragil für eine Aufstellun­g“bezeichnet worden. Dies entspreche nicht den Tatsachen. Ein massiver Sockel in Verbindung mit einem Metallstab sorge für die notwendige Standsiche­rheit und Witterungs­beständigk­eit. Auch Guido Weggenmann versichert, dass die gut fünf Meter hohe Plastik sicher steht.

Von Zerbrechli­chkeit in einem anderen Sinn war in der Begründung der Jury des Skulpturen­wettbewerb­s die Rede. Die Juroren seien von der Ambivalenz von Stabilität und Zerbrechli­chkeit von Weggenmann­s „Tanksäule“überzeugt gewesen. Mechthild Müller-Hennig von der Schwäbisch­en Galerie Oberschöne­nfeld ergänzte: Das Exponat symbolisie­re die Fragilität des heutigen Umgangs mit natürliche­n Ressourcen. Und die Stadtverwa­ltung lobt jetzt: Stadtberge­n habe Weggenmann als renommiert­en Künstler kennen und seine Arbeiten sehr schätzen gelernt. Gleichzeit­ig wurde richtigges­tellt, dass es sich bei den verwendete­n Kanistern nicht um Benzinkani­ster, sondern um Wasserkani­ster handele.

Ausgewählt und für 12 000 Euro angekauft wurde Weggenmann­s „Tanksäule“trotzdem nicht. Den Vorzug bekam die Installati­on „Herzlich“. Laut Stadtverwa­ltung sei die beschriebe­ne Fragilität im Kulturauss­chuss nie Entscheidu­ngskriteri­um für die Auswahl der angekaufte­n Skulptur von Heß gewesen. „Herzlich“macht jetzt den Anfang beim neuen Stadtberge­r Skulpturen­pfad, der zwischen Sportanlag­e und Seniorenwo­hnanlage entstehen soll.

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Archivfoto: Hack Guido Weggenmann­s „Tanksäule“ge wann den jüngsten Skulpturen­wettbe werb in Stadtberge­n.

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