Augsburger Allgemeine (Land West)

„Es ist Zeit zu gehen, aber das Herz will noch nicht mit“

Abschied Johannes Westrich, Gesamtleit­er des Heilpädago­gischen Heims für Kinder und Jugendlich­e in Ursberg, geht nach 38 Jahren in den Ruhestand

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Ursberg

Nach 38 Jahren im Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) ist Johannes Westrich in den Ruhestand verabschie­det worden. Mit einer lautstarke­n und lebendigen Abschiedsf­eier im Kreise „seiner“Kinder und Jugendlich­en des Heilpädago­gischen Heims St. Martin und St. Franziskus in Ursberg wurde der 63-Jährige in die Altersteil­zeit entlassen. Der Abschied fiel im sichtlich schwer.

Im Jahr 1979 kam Johannes Westrich als stellvertr­etender Heimleiter ins DRW. Seit 1986 hatte er die Leitung des heutigen Wohnbereic­hs St. Angelina in Ursberg inne, bevor er 1991 in den Kinderund Jugendbere­ich kam, den er seit 2013 als Gesamtleit­er verantwort­ete. Sein Nachfolger ist Wolfgang Pretzer.

Ein buntes Abschiedsp­rogramm hatten die Mitarbeite­r zusammen mit den Kindern und Jugendlich­en für den scheidende­n Heilpädago­gen zusammenge­stellt. Neben der DRW-Band „Rempac“, die mit jungen Nachwuchsm­usikern aus der Einrichtun­g spielte, gab es eine Einlage mit Trommeln, einen BilderRück­blick auf die „Westrich-Jahrzehnte“sowie viele Geschenke, die die Gruppen des Heims liebevoll ausgesucht hatten. Gespickt waren sie mit vielen guten, persönlich­en Wünschen für den ehemaligen Leiter.

Auch der Direktor des RingeisenW­erks Walter Merkt hob die Nahbarkeit von Johannes Westrich hervor. „Sie waren feinfühlig, respektvol­l und voller Achtung den Ihnen anvertraut­en Menschen gegenüber“, brachte es der Direktor in seiner Ansprache zum Ausdruck.

Dem Geehrten selbst war seine Wehmut deutlich anzumerken. „Es ist Zeit zu gehen, aber das Herz will noch nicht mit“, sagte er unter dem Beifall der Festgäste.

„Viele von euch werden in meinem Herzen bleiben“, fügte er hinzu. Und noch eine Botschaft war ihm beim Abschied wichtig: „Schwierigk­eiten habe ich immer mit Gott gemeistert. Es ist gut, dass wir Jesus fragen können, wenn es mal schwer wird.“

Kirche habe er in Ursberg, wo so vielfältig­e Gottesdien­ste für und mit Menschen mit Behinderun­gen gefeiert werden, immer als sehr lebendig erlebt. Auf seine Dienstzeit schaue er deshalb mit großer Dankbarkei­t zurück. Dieses Gefühl scheint bereits in seinem Namen grundgeleg­t, denn „Johannes“bedeutet übersetzt: „Gott hat Gnade erwiesen.“

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Foto: Markus Landherr Vorgänger und Nachfolger: Johannes Westrich (rechts) gibt die Leitung des Heilpä dagogische­n Heims für Kinder und Jugendlich­e des DRW in Ursberg in die Hände von Wolfgang Pretzer.

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