Augsburger Allgemeine (Land West)
Exponate aus Heimat und Fremde
Eröffnung Das Maskenmuseum in Diedorf zeigt eine neue Jahresausstellung. Erinnerungen an viele Reisen
Diedorf.
Zum unmittelbaren Kontakt mit den Ausstellungsstücken lud der Leiter des Maskenmuseums in Diedorf, Michael Stöhr, die Gäste ein, die zur Vernissage der Jahresausstellung „Heimat und Fremde“gekommen waren. Meist gibt es ja nur aus der Ferne die Exponate zu bewundern – aber nicht so im großen Ausstellungsraum des Maskenmuseums, wo im Rahmen der neuen Jahresausstellung mit dem Titel „Heimat und Fremde“fast 1000 unterschiedliche Gefäße aus allen Weltkulturen, Sitzmöglichkeiten aus vielen Ländern, zwei Koffer voll mit Fotos von Reisen in ferne Länder des Ehepaars Michael Stöhr und Birgitta Bauriedl-Stöhr hautnah zu sehen und erleben sind.
Die Verbindung zwischen Heimat und Fremde schaffen auf beste Weise die vielfach aufgelegten 50 Skizzenblöcklein. Sie enthalten Federzeichnungen mit Ansichten aus Augsburg, der Umgebung und Bayerisch-Schwaben sowie fremder Orte, des Kunsterziehers Walter Stöhr, des Vaters des Initiators des Maskenmuseums. Walter Stöhr (1913 - 2006) noch bei vielen der Vernissagebesucher als ehemaliger Kunstlehrer am Gymnasium Bei St. Anna in Augsburg in guter Erinnerung, war im Krieg verwundet worden. Der Zeigefinger wurde zermalmt, blieb völlig steif und war damit beim Zeichnen und bei Schreibprozessen immer im Weg. Diesen Makel versuchte er, mit Schönschriftblättern und Zeichnungen in den Griff zu bekommen.
Seinen Unterricht gestaltete er wie jeder Zeichenlehrer üblicherweise unter Verwendung von selbstfotografierten Diapositiven. Insbesondere nach seiner Pensionierung hielt „Professore“Stöhr, wie er abgeleitet vom Titel Gymnasialprofessor genannt wurde, folglich auch Diavorträge an der Volkshochschule. Des Weiteren begleitete er aufgrund seiner kunsthistorischen Kenntnisse viele Reisen. Dabei füllte er mit seinen Zeichnungen schnell ein, zwei, drei Skizzenbüchlein pro Jahr und ehe er es sich versah, waren es 50 geworden. 50 Skizzenbüchlein, die jetzt sein Sohn begann, digital zu erfassen und bald auf DVD anbieten möchte. „Heimatliches Brauchtum und fremdes Kulturgut in Zusammenhang zu bringen, damit habe sich das Maskenmuseum wieder etwas Besonderes zum 1. Mai und damit dem Markttag in Diedorf einfallen lassen“, lobte Schirmherr Max Strehle. Eine Heimat zu haben sei wichtig für die Identität. Eine vorbildliche Verbindung zwischen Heimat und Fremde bildeten in der neuen Ausstellung die vielfältigen Federzeichnungen in den 50 Skizzenbüchern, die Walter Stöhr der Nachwelt hinterlassen hat. Walter Stöhr war in der ganzen Welt unterwegs und hatte seine Eindrücke in Bildbänden dokumentiert und zusammengefasst.
Gleichzeitig habe er aber auch die Bilder der Heimat aus Augsburg und Umgebung für die Nachwelt festgehalten und damit die Themen Heimat und Fremde hervorragend ergänzt. Strehle dankte dem unermüdlichen Sammler Michael Stöhr für sein großartiges Engagement.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von, wie Stöhr das Duo nannte, „Diedorfs Boygroup“: „Brückmann und Stasch“. Sie begeisterten die Gäste angesichts vieler gruseliger Masken in den einzelnen Abteilungen folgerichtig mit dem Titelsong des Films „Ghostbusters“.