Augsburger Allgemeine (Land West)
Mehr als eine Herzensangelegenheit
Jubiläum Diedorfer Kirche wird zum kulturellen und spirituellen Raum für Kinder
Diedorf
„Täglich gehen unsere KitaKinder an der Kirche Herz Mariä vorbei. Unsere Idee für das Jubiläumsjahr war es deshalb, die Kinder die Kirche und das Kirchenareal als spirituellen und kulturellen Raum auf besondere Weise entdecken zu lassen“, erklärte die pastorale Mitarbeiterin Elisabeth Wiedemann. Gleichzeitig sollen die Kinder mit verschiedenen Aktionen an den schwer fassbaren Begriff „Herz Mariä“, sowie im Sinne kulturästhetischer Frühbildung an den Begriff Herz mit seinen unterschiedlichen Deutungen und Bedeutungen herangeführt werden.
Dabei nähern sich die Kinder je nach Alter dem Thema auf ganz unterschiedliche Weise angefangen vom Sammeln von Herzensdingen aus ihrem Alltag, mit der Suche nach Herzensgeheimnissen oder Herzensmelodien bis hin zum Herzensweg der Krippenkinder. Dieser zeichnet mittels farbiger Fußabdrücke der Krippenkinder den Weg aus der Familie in die Krippe nach.
Welches Kind kennt nicht auch die kleinen Herzensmomente, wenn tröstende Worte helfen, wenn man sich gestoßen oder verletzt hat? Im Rahmen des Kita-Jahresprojekts entstand auch eine erfolgreiche CoOperation mit der Kunstschule KKE e.V. Diedorf. Von jungen Studierenden unterstützt gestalteten die Kinder bereits unter dem Motto „Herzensangelegenheiten“aus Holz und Farbe aufstellbare Sinnbilder.
Jetzt eröffnete die Kunstschule in der Diedorfer Kirche die „Herzensbaustelle“. „Der besondere Ort soll für die Kinder Inspiration sein und den Schöpfergeist wecken“, betonte Kultur- und Museumspädagogin Maria-Theresia KugelmannSchmid. Rund um den Altar waren verschiedene „Baustellen“mittels Matten eingerichtet. An zwei Tagen bauten und konstruieren hier 65 Kinder mit bunten Bauklötzchen nach ihren ganz eigenen Vorstellungen.
Während einige in Windeseile schon nach ganz kurzer Zeit einen hohen Turm gebaut hatten, überlegten andere noch wie sie vorgehen wollten. Wieder andere brachten ihren Turm zum Einsturz und begannen ihr Werk von Neuem. Noah, vier Jahre, hatte eine Burg mit einem Turm, mit Gefängnis und Burgtor gebaut, die zwei Rittern gehörte.
Zwei kleine Baumeister im Alter von fünf und sechs Jahren hatten fantasievoll ein Turmschwimmbad aufgebaut. „Der Turm wird mit Wasser gefüllt, darin kann man prima schwimmen und tauchen“, freuten sie sich über ihr Werk.
„Unsere Co-Operation kam auch bei uns aus der „Herzenskiste“heraus und war nicht geplant“, betonte Kugelmann-Schmid die besonders guten Voraussetzungen für das gemeinsame Projekt. Noch bis Juli arbeiten, spielen, singen, bewegen, umkreisen und nähern sich die Kinder im Sinn von Werteorientierung und Wertebildung dem Begriff Herzen. „Eine gute Herzensbildung hat immer mit Menschsein zu tun und muss geübt werden“, so Kugelmann-Schmid.
Deshalb philosophieren, malen und sprechen alle am Projekt Beteiligten mit den Kita-Kindern intensiv über Wertvorstellungen rund um Herzensbildung und Empathie und entdecken dabei gemeinsam mit ihnen neue Perspektiven um und im Lebensraum Kirche.