Augsburger Allgemeine (Land West)
Fischach und Vimy rücken weiter zusammen
Städtepartnerschaft Beim Besuch in Frankreich bekräftigen beide Seiten ihre Freundschaft
Fischach
Deutschland, ja ganz Europa, schaut an diesem Wochenende gebannt nach Frankreich. Steht doch am morgigen Sonntag die Präsidentschaftswahl an. Einen ganz besonderen Einblick erhielt vor kurzem die Fischacher Delegation bei ihrem Besuch in der Partnerstadt Vimy.
„Nie wieder Krieg“hieß nach zwei Weltkriegen der sehnlichste Wunsch der Völker. Dies war der historische Hintergrund, auf dem 1975, 30 Jahre nach Weltkriegsende, eine Partnerschaft zwischen der Staudengemeinde Fischach und Vimy in Frankreich geschlossen wurde. Seitdem besuchen sich regelmäßig Delegationen aus beiden Orten. Nun fuhren rund 20 Fischacher, darunter Bürgermeister Peter Ziegelmeier mit Ehefrau, nach Frankreich.
Gedenken 100 Jahre nach der blutigen Schlacht von Vimy
Dort hießen sie Bürgermeister Jacques Larivière und Robert Landru, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, herzlich willkommen. Sie betonten, dass das Treffen ganz besonders unter dem Zeichen der Verbrüderung stehe. Erst vor Kurzem fand eine Gedenkfeier bezüglich der Schlacht bei Vimy statt, bei welcher am 9. April 1917 tausende Soldaten den Tod fanden.
Eine Wanderausstellung zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg zeigt eindrücklich die Beweise der grausamsten und blutigsten Kapitel des Ersten Weltkriegs. Waren doch die Landschaften von Flandern und den Departements Nord und Pasde-Calais Hauptkampfgebiete.
Zahllose Bomben- und Granatentrichter, kilometerlange Schützengräben und Soldatenfriedhöfe mit abertausenden toten Soldaten deutsche, französische und aus dem ganzen Commonwealth- erzählen auch heute noch von den unendlichen Opfern junger Männer und ihrer Familien durch diese Kriege.
Auch Klara Rieger, die Vorsitzende des Freundeskreises Fischach-Vimy, betonte den Wert der Freundschaft, der zum Frieden in Europa beitrage. Bürgermeister Peter Ziegelmeier verwies auf den geschichtlichen Hintergrund und die enorm große Bedeutung, welche die - mittlerweile entstandenen- persönlichen Freundschaften zwischen den Gastgeber-Familien und den Gästen für die Verständigung der beiden Völker und damit auch die Zukunft Europas haben. Damit man immer wieder leicht den Weg zueinanderfinde, hatte er als Gastgeschenk einen Wegweiser „Fischach 800 km“mitgebracht.
Die nächsten Tage brachten zahlreiche neue Eindrücke. Gemeinsam wurde Bergues, bekannt durch den Film „Bienvenu chez les Cht‘ti“, also Drehort von „Willkommen bei den Scht‘is“und Dunkerque (Dünkirchen) besichtigt.
Der nächste Tag war der Tag in den Familien, der am Abend mit einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant der Umgebung endete. So hatte jeder Zeit, auch mit seinen Gastgebern Freunde und Familienangehörige zu besuchen oder aber auch wenn möglich über die bevorstehende Präsidentschaftswahl zu politisieren.
Zum Abschied lud Bürgermeister Peter Ziegelmeier die Franzosen für das nächste Jahr nach Fischach ein, nachdem beide Gemeindechefs ihren Zusammenhalt bekräftigten und darum baten, gerade jetzt in Zeiten von Rechtspopulismus und Extremismus als Botschafter des Friedens und Ausgleichs im jeweiligen Umfeld zu wirken.